Brühler Bilderbogen Dezember 2006

Filmfestival im ZOOM Kino - Wunschfilm und andere Highlights

Das Brühler ZOOM Kino konnte auch in diesem Jahr seinen Spitzenplatz in NRW behaupten. Nach der Auszeichnung auf Bundesebene im Herbst konnten die ZOOM-Macher kürzlich die Auszeichnung des Landes NRW im Düsseldorfer Savoy Theater entgegen nehmen. Stellvertretend für das ganze Team erhielt Renate Schönhütte die Urkunde von Regisseur Sönke Wortmann (Deutschland. Ein Sommermärchen).


 
Das ZOOM-Team freut sich ganz besonders, dass das Programm des Kinos wieder zu den zehn besten in NRW gehört. Da zu einem guten Programm aber auch immer die Zuschauerinnen und Zuschauer gehören, starten als Dank für die Unterstützung am 21. Dezember die 9. Brühler Filmtage. Bis zum 4. Januar gibt es täglich wechselnde Filme. Ausgesucht wurden Filme, die in diesem Jahr noch nicht bei ZOOM gelaufen sind. Am 1. Januar gibt es wieder den Publikumswunschfilm, der in einer Abstimmung auf der Internetseite des Kinos www.zoomkino.de gewählt wurde. Er wird das Kinojahr 2007 starten.
 
Kurz vor den Brühler Filmtagen hat ZOOM anlässlich des Films "Eine unbequeme Wahrheit" alle Parteien des Brühler Stadtrats sowie die Mitglieder des Ausschusses für Lokale Agenda und Umwelt am Donnerstag, den 14. Dezember um 18 Uhr, ins Kino eingeladen. Handelt es sich doch um einen dringend notwendigen Film über das, was unsere Welt in den nächsten Jahren am stärksten verändert: Das Klima.
 
"Eine unbequeme Wahrheit" ist ein Dokumentarfilm über die globale Erwärmung auf der Basis von Vorträgen des ehemaligen Vizepräsidenten der USA, Al Gore. Eine furiose Mischung aus Fakten, Politkrimi und unterhaltsamer Aufklärung. Gleichzeitig bietet ZOOM auch allen Brühler Schulen die Möglichkeit, diesen Film vormittags zu buchen, und hofft auf reichlich Zuspruch, zumal das Besondere an dem Film ist, dass das mehr als ernste Thema immer noch frisch und witzig vermittelt wird und er nie langweilig oder trocken ist. Im normalen ZOOM-Programm läuft der Streifen von Donnerstag, 14.12. bis Dienstag, 19.12. um 18 Uhr. Weitere Infos gibt es unter dem Servicetelefon 02232-792170.
 

 

 

Neujahrskonzert Wiener Melodien

Nach einem Jahr Pause wieder im Programm - das beliebte Neujahrskonzert als Auftakt der Spielzeit "Kultur in Brühl" im 1. Halbjahr 2007 mit Wiener Melodienzauber am 1. Januar um 17 Uhr im Dorothea Tanning Saal im Max Ernst Museum. Das neue Jahr fängt schwungvoll an mit einem Konzert des bekannten "Johann Strauß Ensemble Köln". Festlich gekleidet präsentieren die Damen und Herren des Ensembles die bezauberndsten Melodien des Wiener Walzerkönigs Johann Strauß und seiner Zeitgenossen. Eintrittskarten zum Preis von 18,00/14,00 Euro (inkl. Ticketgebühr) gibt es im Ticket- und Tourismuspoint brühl-info, Uhlstraße 1, Telefonhotline 02232/79345.
 

 

 

Fünf Fragen an: Ulla Ehrke-Buse, Schulleiterin

"Die schulischen Leistungen der Kinder werden besser"

In der Astrid-Lindgren-Grundschule haben Lehrer und Schüler kürzlich eine kleine Feierstunde gestaltet. Anlass dafür war die Umwandlung der Schule in eine "Offene Ganztagesschule" (OGS) nach einem knapp einjährigen Umbau, der 360.000 Euro kostete, von denen die Stadt Brühl 130.000 Euro übernahm.
 
OGS steht für: "Ohne Verabredung Freunde finden, Gemeinsam lernen und Spaß haben." Der Brühler Bilderbogen traf sich mit der Schulleiterin Ulla Ehrke-Buse zum Gespräch.


 
BBB: Frau Ehrke-Buse: Viele Leser werden gar nicht so genau wissen, was eine offene Ganztagesschule (OGS) genau ist. Was versteht man eigentlich darunter?
Ulla Ehrke-Buse: Die OGS ist ein pädagogisches Angebot für Kinder über den normalen Schulbesuch hinaus. Die Kinder werden betreut und gefördert, sie sollen miteinander die Schule erleben und sie als Lernraum und nicht als Lehrraum begreifen. In der OGS wird miteinander gegessen. Die Kinder werden bei der Erledigung der Hausaufgaben betreut. Es gibt Arbeitsgemeinschaften mit Sportangeboten, mit musischen Angeboten und mit Angeboten aus dem künstlerischen Bereich. Die Kinder können das Schachspiel erlernen, mit Holz spielen und vieles mehr. Der Ablauf sieht so aus: Nach der 6. Stunde gibt es ab 13.15 Uhr das Mittagsessen. Anschließend findet bis 15 Uhr die Hausaufgabenbetreuung statt. Und von 15 bis 16 Uhr finden die AGs statt. Diese Angebote gibt es allerdings nicht umsonst. Der Elternbeitrag beläuft sich auf 60 Euro pro Monat. Für Geschwisterkinder sowie Inhaber des Brühl-Passes wird ein ermäßigter Betrag in Höhe von 30 Euro eingeräumt. Hinzu kommt ein Essensgeld in Höhe von 42 Euro pro Monat. Die Kinder müssen dann auch regelmäßig da sein. Es gibt da keine Beliebigkeit.
 
BBB: Welche organisatorischen und baulichen Voraussetzungen mussten geschaffen werden, um die offene Ganztagesschule zu realisieren?
Ehrke-Buse: Formal gesehen musste zuerst einmal eine Umfrage durchgeführt werden, ob ein Bedarf überhaupt da ist. Danach hat der Rat die OGS beschlossen. Dann ging es an die benötigten Umbaumaßnahmen. Im Untergeschoss der Schule waren ja noch bis Ende des letzten Jahres Aussiedler-Wohnungen untergebracht. Diese wurden aufgelöst. Die Etage wurde komplett renoviert und umgebaut. Es sind eine neue Küche und neue Toiletten entstanden. Es musste neues Mobiliar angeschafft werden. Aber es sind keine neuen Gebäude entstanden, die Grundräumlichkeiten waren vorhanden. Insofern war unsere Schule gut ausgestattet. Den organisatorischen Teil übernimmt der Verein "Rapunzel Kinderhaus", mit dem wir schon seit vielen Jahren zusammen arbeiten. Für die Hausaufgabenbetreuung der Kinder, die ich für sehr wichtig erachte, haben wir vier Lehrer eingesetzt, die dann weniger Vormittagsunterricht haben.


BBB: Welche Vorteile bietet eine OGS?
Ehrke-Buse: Die OGS ist eine Kombination aus Lernen und Leben. Die Kinder können in der Gemeinschaft ohne Verabredungen zusammen spielen oder Sport treiben. Die qualifizierte Hausaufgabenbetreuung ist gleichzeitig eine Förderung der Kinder. Es gibt eine viel engere Verzahnung vormittags und nachmittags. Die Kinder erleben ganz andere Situationen und knüpfen andere Kontakte. Sie werden in unterschiedlichen Hausaufgabengruppen betreut und wollen danach spielen und unseren Schulhof mit den vielen Möglichkeiten wie Fischerhütte, Tischtennisplatte, Klettergerüst oder die Pausenspielgeräte nutzen. Das können sie alles.
 
BBB: Inwieweit ändert sich durch die OGS der schulische Alltag?
Ehrke-Buse: Am Alltag ändert sich nicht so viel. Aber wir haben feststellen können, dass sich die schulischen Leistungen der Kinder bessern. Die Hausaufgabenbetreuung tut den Kindern gut. Sie leben auf, ihre sprachlichen Fähigkeiten entwickeln sich positiv vor allem bei Kindern mit Migrationshintergrund.
 
BBB: Wie viele Kinder werden in der OGS betreut?
Ehrke-Buse: Derzeit knapp dreißig Kinder. Wir haben an der Astrid-Lindgren-Schule 215 Schülerinnen und Schüler. Es gibt aber auch bereits Betreuungsangebote bis 13.15 Uhr, die von bis zu fünfzig Schülern genutzt werden. Also nimmt etwa ein Drittel aller Schüler eine Betreuung in Anspruch. Es wäre begrüßenswert, wenn es noch mehr würden.
 
Zur Person
 
Ulla Ehrke-Buse ist seit 31 Jahren im Schuldienst und seit 1996 als Schulleiterin an der Astrid-Lindgren-Grundschule am Rodderweg tätig. Die 52-Jährige ist verantwortlich für eine zweizügige Schule mit 215 Schülerinnen und ein 12-köpfiges Kollegium aus elf Lehrerinnen und einem Lehrer. Der Unterricht findet jahrgangsübergreifend statt, so dass die 1. und 2. sowie die 3. und 4. Klasse zusammengefasst sind.
 
Die verheiratete Mutter von vier Kindern mag ihre Schule wegen der schönen Lage im Grünen, dem engagierten Kollegium und anderen Mitarbeitern, der aktiven Eltern und wegen der Kinder sowieso. "Ich arbeite sehr gerne mit Kindern, ich mag ihre Lernfreude, ihre Offenheit, ihr Ideenreichtum und ihre Wissbegierigkeit", sagt Ulla Ehrke-Buse. Sie bevorzugt die Tätigkeit an Grundschulen, "weil es da noch mehr pädagogische Möglichkeiten gibt als an weiterführenden Schulen".
 

 

 

Schenkung eines Ölgemäldes von Max Ernst

Kurz vor Eröffnung der Wechselausstellung "In Augenhöhe: Paul Klee - Frühe Werke im Blick auf Max Ernst" gab es eine großartige Überraschung für das Max Ernst Museum. Die renommierte Galerie Cazeau-Béraudière aus Paris schenkte als Hommage an Prof. Werner Spies der Stiftung Max Ernst ein bedeutendes Selbstbildnis des Künstlers aus den dreißiger Jahren.
 
Das Werk (Öl auf Leinwand), metamorphatisch anmutend, im Profil, stammt aus dem Jahr 1934. Die beiden Galeristen Philippe Cazeau und Jacques de la Béraudière waren anwesend als das Bild im Beisein von Prof. Werner Spies, Vorsitzender des Stiftungsrates, und Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung, offiziell übergeben wurde. Prof. Werner Spies verglich diese Schenkung mit einer Art Nest, in der das erste Ei gelegt worden sei, dem durchaus weitere folgen können.
 
Anlässlich der neuen Paul-Klee-Wechselausstellung erschien im Dumont Verlag der von Dr. Achim Sommer herausgegebene Bildband "In Augenhöhe: Paul Klee - Frühe Werke im Blick auf Max Ernst".
 

 

 

Buch "Alt-Brühler Unternehmen und Geschäfte" erschienen

Nach dem großen Erfolg seines 2004 erschienenen Bildbandes über das Schloss Augustusburg legt Hans J. Rothkamp nun einen neuen Bildband zur Brühler Geschichte vor. Auf 128 reich illustrierten Seiten präsentiert er 212 historische Aufnahmen aus Betrieben, Geschäften und Gaststätten sowie aus den Straßen der Stadt Brühl. Die Aufnahmen aus dem Zeitraum zwischen 1910 und 1960 stammen aus dem umfangreichen Archiv der beiden Brühler Fotografen Fritz und Freddy Neff. Das Buch ermöglicht dem Leser nicht nur einen Streifzug durch die Stadt in längst vergangenen Jahrzehnten, sondern auch so manchen Blick hinter die Fassaden der Stadt. Ob Brauerei oder Brikettfabriken, unvergessene Kneipe oder das Brühler Kaufhaus in den Wirtschaftswunderjahren: Dieses öffentliche Fotoalbum weckt Erinnerungen, lädt ein zum Neu- und Wiederentdecken - und nicht zuletzt wird sich so mancher Brühler auf den Fotos wiederfinden.
 
Hans J. Rothkamp, geboren 1950 in Brühl, Chevalier eines französischen Ordens Ehrenkurator und Ritter in einer Ritterschaft, ist ein profunder Kenner der Geschichte seiner Heimatstadt. Neben seiner Tätigkeit als Technischer Angestellte und freier Journalist sammelt der gelernte Uhrmacher und Augenoptiker regionalhistorische Dokumente und Ausstellungsstücke und konnte ein umfassendes privates Archiv aufbauen. Mit zahlreichen Artikeln, Ausstellungen und Buchbeiträgen zu heimatkundlichen Themen machte er sich einen Namen, und durch die Reparatur der Schlossuhr des Brühler Schlosses sowie durch die Sanierung von Wegkreuzen und Denkmälern in Hürth trug Rothkamp auch aktiv zum Erhalt historischer Zeugnisse bei. Sein Buch "Alt-Brühler Unternehmen und Geschäfte ist im Sutton Verlag erschienen und zum Preis von 17,90 Euro erhältlich.