(tg) Kathrine Gottwald wurde 1959 in Nürnberg geboren. Nach dem Abitur studierte sie erfolgreich, wurde Sozialarbeiterin und arbeitete in Würzburg mit hörgeschädigten Jugendlichen. Nach weiteren Fortbildungen, Abschlüssen, Umzügen und Tätigkeiten landete sie 1994 der „Liebe wegen” im Rheinland, wo sie bis heute lebt.

Im Jahr 2009 gab es ein einschneidendes Erlebnis, als eine enge Freundin viel zu früh gestorben ist. „Wir haben sie im Freundeskreis begleitet”, erinnert sich Kathrine Gottwald. Im Anschluss an diese Erfahrung wollte sie sich mit einer Bekannten als Bestatterin selbständig machen, verwarf diese Idee jedoch, weil keine geeigneten Räumlichkeiten zu finden waren. Stattdessen schlug sie, wie sie sagt „eine andere Richtung ein”. Sie wurde Trauerbegleiterin. Im Herbst 2011 las sie dann eine Anzeige des Hospiz Brühl und bewarb sich auf die Stelle. Seitdem arbeitet sie als Koordinatorin für den gemeinnützigen Verein, der kürzlich sein 25-jähriges Bestehen mit einem Festakt feierte.
Obwohl sie bei ihrer Tätigkeit viel mit dem Tod konfrontiert wird, lernt sie dabei „sehr viel über das Leben. Am Ende stellen sich alle Menschen die gleichen Fragen. Seitdem gucke ich weniger darauf, was ich nicht habe, sondern auf das, was wirklich gut ist”, sagt Kathrine Gottwald. Beim Hospiz Brühl hat sie eine Halbtagsstelle, weitere Standbeine für sie sind ihre Arbeit als Supervisorin sowie als Lehrkraft an der Akademie für Palliativmedizin in Bonn.
Das Hospiz Brühl unterstützt die Menschen vor allem in den drei Bereichen Sterbebegleitung, Trauerbegleitung und Beratung bei Patientenverfügungen. 39 aktive Ehrenamtler nehmen diese wichtigen Aufgaben wahr. Das Hospiz Brühl ist ein ambulantes Hospiz. Die Ehrenamtler besuchen die sterbenskranken Menschen in deren Zuhause, im Krankenhaus oder in Seniorenheimen und sind für sie da. Bei den Besuchen wird viel gesprochen, aber auch gemeinsam gesungen, Fußball geguckt oder Spaß gehabt. „Alle Themen sind dabei.”
Für die Zukunft wünscht sich Kathrine Gottwald, dass nicht nur die Sterbebegleitung finanziell von staatlicher Seite unterstützt wird, sondern auch die Trauerbegleitung, die derzeit noch ausschließlich über Spenden ermöglicht wird. „Aber auch Trauer kann krank machen”, weiß sie.
Ich arbeite in Brühl, seit ....
ich beim Hospiz Brühl im Januar 2012 angefangen habe.
Am besten gefällt mir an Brühl, ....