Brühler Bilderbogen September 2005

Edith Reick zum Gedächtnis

Der Brühler Kunstverein zeigt vom 16. bis 18. September eine der Brühler Künstlerin Edith Reick gewidmete Ausstellung. Ein Jahr nach dem Tod der Brühler Künstlerin und Pädagogin Edith Reick organisiert der Brühler Kunstverein in der Alten Schlosserei die Ausstellung Edith Reick zum Gedächtnis – Bilder zu Gedichten“, die am Freitag und Sonntag von zwei Veranstaltungen eingerahmt wird.
 
Edith Reick ist vielen Brühlerinnen und Brühlern als langjährige Leiterin der Malschule in guter Erinnerung, doch hat sie auch als Grafikerin ein eindrucksvolles Werk geschaffen. Ihre großformatigen, stark farbigen Linoldrucke zu Gedichten sind an diesem Wochenende in der Alten Schlosserei zu sehen. Zu den gezeigten Bildern spricht Ute Remus am Freitagabend um 19 Uhr die von Edith Reick ausgewählten und in Handdrucke umgesetzten Gedichte.
 
Die Einführung wird Birgit Brandt-Siefart halten (ehemals Malschule Brühl), Merit Hagenkort spielt auf der Flöte. Am Sonntag werden in der Matinée Hördokumente von Ingrid Hörstrup und Ute Remus vorgestellt: Gespräche, in denen die Künstlerin von ihrer Kindheit und Jugend erzählt und sich über ihre Liebe zu den Gedichten äußert.
 
Edith Reick wurde am 19. August 1929 in Essen geboren. Ihre künstlerische Ausbildung absolvierte sie an der Folkwangschule. Nach ihrer Heirat mit dem bildenden Künstler Dieter Reick und der Geburt von zwei Söhnen studierte sie Kunst- und Musikpädagogik in Köln. Als sie mit ihrer Familie nach Brühl gezogen war, beschäftigte sie sich sehr bald mit dem Aufbau der Malschule, die sie über zwanzig Jahre lang leitete und prägte. Als Pädagogin half sie mit ungewöhnlichen Ideen und großem Einsatz zahlreichen Schülern, den eigenen Weg zu finden. Nachdem Edith Reick 1993 Abschied von der Malschule genommen hatte, widmete sie sich ganz ihrer künstlerischen Tätigkeit, dem Zeichnen und dem Handdruck. Ihre bevorzugte Technik war der Linolschnitt, den sie sehr bald für die Umsetzung von Lyrik in großformatige, stark farbige Drucke nutzte. Diese Bilder entstanden zu Gedichten von Rilke, Hebbel und Goethe, aber auch zu moderner Lyrik wie der von Rainer Malkowski, Rose Ausländer, Ingeborg Bachmann, Erich Fried u.a. Die Handdrucke zu sechs unveröffentlichten Gedichten von Ute Remus sind ein Zeichen für freundschaftlichen Austausch und das Gespräch, die der Künstlerin so wesentlich waren. Sie verbanden Edith Reick auf sehr persönliche Art mit vielen Menschen.
 
Sie nahm an verschiedenen Wettbewerben teil; ihre Linoldrucke wurden u.a. auf der Triennale Linolschnitt heute“ in Bietigheim gezeigt. Das Zeigen ihrer Bilder und Sprechen der Lyrik wurde ein Erkennungszeichen ihrer Ausstellungen (Flüchtiges Ereignis“) in den vergangenen Jahren.
 
Die bildende Künstlerin und Pädagogin ist auch nicht ohne ihr Interesse an der Musik zu denken; sie spielte Klavier und Akkordeon und sang im Oratorienchor Brühl, dem sie bis an ihr Lebensende eng verbunden blieb. Edith Reick starb nach kurzer, schwerer Krankheit am 10. September 2004 in dem kleinen Haus der Reicks in der Schiffergasse in Pingsdorf. Die Ausstellung ist am Samstag, 17.9., von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag, 18.9. von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Herbstaktion: Bestandsaufbau mit Jugendlichen

Bei www.12plus.bruehl.de sind Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren am 9. und 16. September, ab 16 Uhr eingeladen, zusammen mit Barbara Hampel Romane für ihre Altersgruppe auszuwählen und somit aktiv am Bestandsaufbau mitzuwirken. Dabei geht es darum, zu schauen, was für Bücher und Reihen es gibt, welche Neuerscheinungen veröffentlicht wurden und welche davon für die Bibliothek geeignet sind.
 
Die Jugendlichen, die sich an dem Bestandsaufbau beteiligen, werden die Bücher sogar mitkatalogisieren, -systematisieren und -signieren. Im Anschluss können die Teenies die Titel direkt entleihen.
 
Eine Anmeldung für die kostenlose Veranstaltung ist erforderlich. Die Teilnehmerkarten können zu den Öffnungszeiten der Erwachsenenbücherei (Mo., Di. 15 bis 18, Do. 10 bis 13 und 15 bis 19.30, Fr. 11 bis 18 und Sa. 10 bis 13 Uhr) ergattert werden. Das zweitägige Event findet in den Räumen der Jugendbücherei der Stadt Brühl, Carl-Schurz-Straße 24, statt.

Große Herbstausstellung Aufgereiht“ des Kunsthof Merten

Zum 6. Mal präsentieren die Maler und Bildhauer des Kunsthof Merten ihre Werke im Rahmen einer großen Herbstausstellung und laden alle Kunstinteressierten zum Besuch ihrer Ateliers in der Zeit vom 23. bis 25. September ein. Die Ausstellung ist am Freitag (23.9.) ab 20 Uhr, am Samstag (24.9.) und Sonntag (25.9.) jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet (Kunsthof Merten, Bornheim-Merten, Wagnerstraße 12). Kunst erleben, da, wo sie entsteht, verspricht ein anderes Kunsterlebnis als etwa in Galerien oder Ausstellungsräumen. Inspiriert von Salat, Kohlköpfen, Rüben, Blumen und Obstbäumen auf den Feldern des Vorgebirges wählten die Künstler ihr diesjähriges Thema Aufgereiht“ und drücken damit ihre Verbundenheit mit dieser Region aus.
 
Der Kunsthof Merten ist eine Künstlergemeinschaft von Bildhauern und Malern, die ihre Ateliers in der ehemaligen Feuerwache haben. Neben dem eigenen künstlerischen Schaffen im Atelier finden gemeinsame Projekte, Kunstbetrachtungen und Ausstellungen statt. Darüber hinaus bietet der Kunsthof künstlerische Kurse für Kinder und Erwachsene an.

Tag des offenen Denkmals in Brühl

Denkmalschutz und Denkmalpflege zählen heute zu den wichtigsten Aufgaben der Stadt auf kulturellem Gebiet. Gerade in einer Zeit, in der das Bewusstsein für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in hohem Maße sensibilisiert ist, kommt dem Anliegen der Bewahrung unseres gebauten oder im Boden verborgenen historischen Erbes besondere Bedeutung zu.
 
1980, vor 25 Jahren trat in Nordrhein-Westfalen das Denkmalschutzgesetz in Kraft. Seit dieser Zeit müssen sämtliche Bau- und Bodendenkmäler erfasst und in getrennten Denkmallisten eingetragen werden.
 
Brühl hat 246 eingetragene Baudenkmäler, darunter sind fünf Kirchen, zwei Kapellen, 28 Kreuze, ein Brunnen, eine Skulptur, zwei Gartenanlagen und zwei Friedhöfe. Des Weiteren findet man in Brühl 21 ausgewiesene Bodendenkmalbereiche mit Resten von mittelalterlichen Töpferbezirken, Stadtbefestigungen, Burganlagen und Vorgängerkirchen.
 
Das Schloss Augustusburg und Schloss Falkenlust tragen die Nummer 1 und 2 in der Brühler Denkmalliste der Baudenkmäler und wurden 1984 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Das älteste Baudenkmal ist das Haus Zum Stern“ von 1531 und das jüngste Baudenkmal ist ein Industriebau aus dem Jahre 1977.
 
Denkmalschutz geht alle an, weil er jedem von uns etwas zu sagen hat. Er hilft uns, die Vergangenheit für unsere heutige Zeit verständlich zu machen. Durch die Erhaltung des historischen Erbes bewahren wir den Einblick in die Lebens- und Arbeitsbedingungen früherer Epochen. Der diesjährige Tag des offenen Denkmals“ am 11. September wurde von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ unter das Schwerpunktthema Krieg und Frieden“ gestellt. Seit 60 Jahren hat Deutschland keinen Krieg mehr auf eigenem Boden erleben müssen, dennoch sind immer noch die Schreckensbilder des Zweiten Weltkriegs, Zeugnisse von Zerstörung und Tod, in den Köpfen der Menschen lebendig.
 

 
Brühl wurde 1285 gegründet. Die Auseinandersetzungen des Erzbischofs Siegfried von Westerburg mit den freien Bürgern der Stadt Köln gipfelte in der Schlacht zu Worringen. Für Brühl bedeutete dies den Bau der Wasserburg und nachhaltig langen Frieden. Daran änderte sich nur wenig, bis der Kurfürst Ernst von Bayern 1579 den Regierungssitz nach Bonn verlegte. Es folgten schwere Zerstörungen in den Auseinandersetzungen des 30-jährigen Krieges (der zweimal über Brühl wegrollte), des französisch-holländischen Krieges und des spanischen Erbfolgekrieges. Beim Letztgenannten wurde 1689 der größte Teil der Stadt und auch die Landesburg durch die Truppen der Franzosen zerstört.
 
Unter Clemens August entstanden die Schlösser Augustusburg und Falkenlust. Die Stadt wurde wieder aufgebaut. In der französischen Zeit (ab 1794) beschädigten und beraubten französische Truppen beide Schlösser, die Bürger litten unter ständigen Requirierungen. 1815, unter der Herrschaft Preußens, kehrte Ruhe ein. Nach und nach entwickelte sich die Stadt durch die Anbindung an die Eisenbahn und fortschreitende Industrialisierung zu einem bevorzugten Wohnort.
 
Im Zweiten Weltkrieg musste die Stadt durch zwei große Bombenangriffe starke Zerstö- rungen hinnehmen. Doch die Brühler bauten ihre zerstörten Wohnhäuser und öffentlichen Bauten wieder auf.
 
Für Brühl wird am Tag des offenen Denkmals“ der Schwerpunkt verstärkt auf die letzten beiden Weltkriege gelegt. Ihre Spuren sind noch ablesbar an Bauten, aber auch in den Erinne- rungen der Brühler. Sie werden dokumentiert in Fotos, Tagebuchauszügen, Briefen und Denkmälern. Die Zeit heilt Wunden, aber die Erinnerung soll nicht ausgelöscht werden. Ein ausführliches Programm liegt aus oder kann unter www.bruehl.de im Internet abgerufen werden. Auskunft gibt die Stadt Brühl, Abt. Kultur/Untere Denkmalbehörde, Tel. 02232/795370.

Hilfe für Omid“ Machen Sie mit!

Der junge iranisch-deutsche Schüler Omid (18) aus Brühl leidet an Leukämie. Nur eine Stammzelltransplantation kann sein Leben retten. Omid sucht einen passenden Spender. Kein Einzelfall: Alle 45 Minuten erkrankt ein Mensch in Deutschland neu an Leukämie – darunter sind viele Kinder und Jugendliche. Für viele ist die Übertragung von gesunden Stammzellen die einzige Heilungsmöglichkeit. Leider findet immer noch jeder vierte Patient keinen passenden Spender.
 
Aus diesem Grund engagieren sich Omids Familie und Freunde unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Michael Kreuzberg zusammen mit der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei für eine Aktion. Indem Sie sich registrieren lassen, helfen Sie nicht nur Omid, sondern stehen für alle Patienten weltweit als Spender zur Verfügung.
 
Machen Sie mit:
 
Am Sonntag, den 18. September von 8 bis 16 Uhr im Karl-Schiller-Berufskolleg, Bonnstr. 200, 50321 Brühl
 
Wie können Sie Omid und anderen Patienten helfen?
 
Mit einer Stammzellspende: Tun Sie den ersten Schritt und kommen zum Bluttest.
 
Mit einer Geldspende: Helfen Sie, diese Aktion zur Registrierung neuer potenzieller Stammzellspender finanziell abzusichern. Jeder Euro zählt!
 
DKMS Spendenkonto 01 60 27 04 11
 
Kreissparkasse Köln BLZ 370 502 99
 
Bei Überweisungen bis 100 Euro gilt der Überweisungsträger als Spendenbescheinigung für das Finanzamt. Die Registrierung eines Lebensspenders kostet die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei 50 Euro. Aufgrund des Sozialgesetzbuches ist es den Krankenkassen nicht möglich, die Kosten der Ersttypisierung zu bezahlen. Sie können Ihre eigene Registrierung oder die eines anderen finanziell vor Ort unterstützen. Mehr Infos unter: www.bruehl.de, www.dkms.de, www.omid-firouzi.de

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