Brühler Bilderbogen September 2005

Sommerleseclub: Abschlussparty war ein riesiger Erfolg

Schock deine Lehrer – lies ein Buch“ lautet das Motto des Sommer-Leseclubs 2005. Rund 600 Schülerinnen und Schüler aus der Brühler Clemens-August-Hauptschule, der Gesamtschule, dem Max-Ernst-Gymnasium und dem St.-Ursula-Gymnasium feierten auf dem Schulhof der St.-Franziskus-Grundschule ihre erfolgreiche Teilnahme.
 
Auch viele Eltern, Geschwister und Freunde freuten sich bei Live-Musik der Brühler Bands Saunaclub“ und Playground Zero“ mit den Sommer-Leseclub-Absolventen.
 
Die Tanzschule Breuer sorgte für ein besonderes Highlight: Tanzlehrerin Beate übte mit den Feiernden drei Tanzchoreographien ein. Für das leibliche Wohl war selbstverständlich auch gesorgt: Rund 500 Pizzastücke und zahlreiche nichtalkoholische Getränke wanderten über die Verkaufstheken.
 
Stolz konnten die Jugendlichen ihre Zertifikate entgegennehmen, um es nun ihrer Lehrerin oder ihrem Lehrer vorzulegen, damit es auf dem nächsten Schulzeugnis einen positiven Eintrag für außerschulisches Engagement gibt.
 
Die 30 Sponsoren der Leseförderungsaktion haben es nicht nur ermöglicht, dass 1.200 neue Jugendbücher für den Sommerleseclub angeschafft werden konnten, es wurden auch viele Tombolapreise wie Freikarten für das Phantasialand oder das Karlsbad, Buchpreise und Startergutscheine für einen Mofaführerschein bereitgestellt.
 
Anja Bley, Leiterin der Stadtbücherei Brühl, sagt abschließend: Die jungen Leute haben uns förmlich überrannt mit ihrer Begeisterung.“ Im kommenden Jahr wird die Bücherei das Projekt wiederholen. Dann werden wahrscheinlich alle weiterführenden Schulen der Schlossstadt an dem Projekt teilnehmen.

Spieleabend für Jung und Alt

Am Samstag, 10. September, findet bereits der achte Spieleabend für Erwachsene statt. Wie auch bei den vergangenen drei Terminen wird diesmal wieder zwischen 17 und 24 Uhr im Brühler Schlosskeller, Kölnstraße 74 gespielt, gewürfelt und taktiert.
 
Neben zahlreichen Klassikern können neu auf den Markt gekommene Spiele gespielt werden. Darunter auch das neue Spiel des Jahres Niagara“ und die Nominierungen Himalaya“ und Verflixt“. Gerne können auch Jugendliche an dem Spieleabend teilnehmen; aber auch ältere Menschen sind herzlich eingeladen, um beispielsweise Canasta-, Rommé- oder Skatrunden zu bilden. Hierfür stellt uns das Restaurant separate Räume zur Verfügung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

Rechtsanwälte Felser: JURACity – Recht für alle! / Anzeige

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Seit 1995 gibt es Rechtsanwälte Felser in Brühl, zunächst im Kloster Benden und seit 1997 in der Kurfürstenstraße 14. Das Team besteht aus zur Zeit fünf Rechtsanwälten davon sind drei Fachanwälte (zwei Fachanwälte für Arbeitsrecht und ein Fachanwalt für Familienrecht). Alle Anwälte der Kanzlei werden mindestens einen Fachanwalt führen, so das erklärte Kanzleiziel. Die Anwälte arbeiten ausschließlich spezialisiert; sie ergänzen sich dabei in ihren Tätigkeitsschwerpunkten optimal und können daher kompetenten Rechtsbeistand für eine große Bandbreite in den unterschiedlichsten Rechtsgebieten leisten.

Die Tätigkeitsschwerpunkte der Kanzlei sind:

  • Arbeitsrecht (Kündigungsrecht, Scheinselbständigkeit, Öffentliches Dienstrecht, Eingruppierungsrecht, Geschäftsführeranstellungsvertragsrecht, Vorstandsvertragsrecht, Betriebsverfassungsrecht, Personalvertretungsrecht)
  • Familienrecht (Eheverträge, Scheidungsrecht, Unterhaltsrecht, Sorgerecht etc.)
  • Erbrecht (Testament, Nachlasssachen etc.)
  • Verkehrsrecht (Unfallregulierung, Bußgeldsachen, Führerscheinangelegenheiten usw.)
  • Medizinrecht (Arzthaftungsrecht, Arztrecht, Praxisvertragsrecht, Zulassungsrecht etc.)
  • Sozialversicherungsrecht (EU-Rente, Arbeitsförderungsrecht etc.).

Daneben wird Vertragsrecht, GmbH-Recht und das Bau- und Immobilienrecht durch Rechtsanwälte mit entsprechenden Tätigkeitsschwerpunkten bearbeitet.

Präsenz in den Medien

Bevor Michael W. Felser als Rechtsanwalt startete, hatte er bereits eine Rechtsabteilung mit sieben Volljuristen geleitet und mehrere Fachbücher geschrieben, insgesamt drei Kommentare, fünf Ratgeber und ein Handbuch. Die Bücher sind teilweise bereits in dritter Auflage erschienen; einzelne sind schon jetzt Klassiker (z.B. Ratgeber zur Juristenausbildung).

In Presse, Rundfunk und Fernsehen taucht die Kanzlei regelmäßig auf. Das Spektrum reicht dabei von RTL und ZDF über Süddeutsche Zeitung, Handelsblatt, Financial Times Deutschland, Rheinische Post über Bild, WOMAN, Glamour und Men’s Health bis zu SWR, MDR und WDR. Mehr als 20 Interviews allein in diesem Jahr zeigen, dass die Anwälte der Kanzlei auch bei Journalisten als Experten gefragt sind.

Erste Homepage der Kanzlei 1997

Früher als andere erkannte der 42-jährige Brühler die Möglichkeiten des Mediums Internet; dessen Nutzen für den Anwender und die Bedeutung für das alltägliche Leben, ob Berufs- oder Privatleben. Mit dieser Erkenntnis stellte er 1997 die erste Homepage seiner Anwaltskanzlei mit der klaren Zielsetzung ins Internet, Besucher über Rechtsthemen online umfassend zu informieren. Die Kanzlei wurde deswegen vielgelobt und ist eine der Kanzleien mit der höchsten Zahl an Verlinkungen durch andere Internetseiten (Linkpopularity: 4.830 Seiten, die auf www.felser.de verlinken).

JURACity - Stadt des Rechts

Im Zuge der rasanten technischen Entwicklung des Internets und unter Nutzung modernster Technologie bot sich nun die Chance, eine Onlineplattform zum Thema Recht“ zu entwickeln, auf der man sich selbst und ungestört informieren und auch unkompliziert beraten lassen kann. JURACity – Recht für alle!“

Mittlerweile wird der Marktplatz des Rechts unter http://www.juracity.de von mehr als 100.000 Besuchern monatlich besucht; einer Zahl, die bekannte Zeitschriften auf ihren Homepages nicht erreichen. Dank großer Erfahrung mit Suchmaschinen und entsprechender Technologie sind die Seiten von JURACity regelmäßig auf Top-Platzierungen in den Suchmaschinen, insbesondere GOOGLE, zu finden, wenn Suchbegriffe wie Kündigung“, Scheinselbständigkeit“ oder Arbeitsvertrag“ eingegeben werden. JURACity wurde bereits von der Stiftung Warentest als Arbeitsrechtsportal empfohlen. In den letzten Monaten erhielt www.juracity.de nicht nur optisch ein völlig neues Gesicht, sondern bietet auch mit Hilfe einer neuartigen Programmierung unzählige, zukunftsweisende Nutzungsmöglichkeiten für Anwender.

Ein Klick und der Anwalt hilft sofort!

Der Besucher von JURACity kann neben einer großen Auswahl von Merk- und Infoblättern zu allen Rechtsfragen, die sich im Leben stellen, auch Online-Kontakt mit Fachanwälten für Arbeits-, und Familienrecht aufnehmen. Unter fragen.juracity.de, dem neuen Service erhält man schnelle Antworten auf individuelle rechtliche Fragen, ob beruflich oder privat. Zum Thema Arbeitsrecht gibt es Online-Checks für z.B. schriftliche Kündigungen, Arbeitverträge oder Arbeitszeugnisse, die von Experten innerhalb von 24 Stunden geprüft werden. Die Vorteile für diese Online-Dienste liegen klar auf der Hand. Bequem, schnell und kostengünstig wird eine Alternative zum herkömmlichen Kanzleibesuch vor Ort geboten, wobei selbstverständlich die gleichen Rechtsgrundlagen für die anwaltliche Beratung gelten. In JURACity kommt jetzt garantiert jeder zu seinem Recht.

Die Stadtwerke Brühl: Die Erdgastankstelle: Eine echte Alternative / Anzeige

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Der Ölpreis steigt beinahe täglich auf neue Rekordhöhen. Dadurch wird auch Benzin immer teurer. Ein Liter Super kostete Ende August bereits 1,42 Euro und war damit so teuer wie nie zuvor. Deshalb forderte nicht nur Bundesumweltminister Jürgen Trittin, unabhängiger vom Erdöl zu werden. Wir müssen alternative Treibstoffe wie Erdgas weiter voranbringen. Erdgas wurde deshalb von uns steuerbegünstigt.“

Die Stadtwerke Brühl sind schon immer mit der Zeit gegangen und unterhalten bereits seit 1995 eine im Laufe der Jahre stetig modernisierte Erdgastankstelle. Gab es damals nur relativ wenige Fahrzeuge, die mit Gas betrieben wurden, so ist diese Zahl in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Stadtwerke selbst, ebenso wie die Stadt Brühl, stellten nach und nach fast den kompletten Fuhrpark mit Ausnahme einiger weniger Spezialfahrzeuge auf Gasbetrieb um, insgesamt über 100. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Erdgasbetrieb ist schon auf kurze Dauer auch bei relativ geringer Kilometerleistung wirtschaftlicher als der Benzin- oder Dieselbetrieb. Erdgas ist weitaus umweltfreundlicher, da es nahezu rückstandsfrei verbrennt und zudem weniger explosiv und leichter zu transportieren und zu lagern ist.

Auch die Technik der mit Erdgas betriebenen Autos ist längst ausgereift und absolut konkurrenzfähig. In vielen Millionen Testkilometern und bei Crashtests durch den TÜV konnten die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Fahrzeuge unter Beweis gestellt werden. Aus diesen Gründen haben der Bund und die Energieversorger gemeinsam Förderprogramme ins Leben gerufen, um den Anreiz zu erhöhen, in diese neue Technologie zum Schutz der Umwelt, zur Schonung der Ressourcen und zur Entlastung des Geldbeutels zu investieren.

So haben die Stadtwerke Brühl beispielsweise seit etwa zehn Jahren Anreize geschaffen, um mehr Fahrzeughalter davon zu überzeugen, ihr Auto auf Ergasbetrieb umzustellen. Ganz konkret bedeutet das: Die Stadtwerke fördern derzeit die Anschaffung mit einem Zuschuss von 1.000 kg Erdgas (momentan kostet das Gas 0,74 Euro/ kg). Als Faustregel gilt übrigens, dass 1 kg ca. 1,5 Litern entspricht. Weitere ausführliche Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.stadtwerke-bruehl.de/html/ Service/beratung.html.

Steuervorteile für Erdgasautos

Heutzutage ist es kein Problem mehr, Autos umzustellen. Es gibt sogar die Möglichkeit, nach der Umrüstung weiterhin alternativ mit Benzin zu fahren. Der Motor dieser sogenannten bivalenten Fahrzeuge schaltet automatisch auf Benzinbetrieb um, wenn der Gasdruck nachlässt. Die heutige Generation von Erdgasautos wird vom Hersteller direkt als Erdgasfahrzeug geliefert, wahlweise mit einem bivalenten oder einem monovalenten Antrieb. Bei einem bivalenten Antrieb kann das Fahrzeug grundsätzlich ohne Begrenzung auch mit Benzin gefahren werden, der Tank bleibt in voller Größe erhalten. Ein monovalentes Fahrzeug hat dagegen nur einen Benzin-Reservetank. Es kann mit Benzin höchstens 100 km fahren. Dieses Fahrzeug wird zusätzlich vom Gesetzgeber durch Ermäßigung der Kfz-Steuer bis 2020 bevorteilt. Es dürfte sich auch im Straßenverkehr bewähren, denn bei einem eventuellen städtischen Fahrverbot dürfen diese Fahrzeuge weiterhin betrieben werden.

Trotz aller steuerlichen Anreize und der ausgewiesenen Umweltfreundlichkeit hat sich das erdgasbetriebene Auto noch nicht vollständig durchsetzen können. Dabei können diese Fahrzeuge inzwischen auch Strecken von bis zu 450 Kilometern zurücklegen, ohne nachtanken zu müssen. Auch der Tankvorgang selbst ist unkompliziert und dauert kaum länger als beim herkömmlichen Benzintanken – in der Regel weniger als 5 Minuten. Und es fallen 50 Prozent weniger Fahrtkosten und 80 Prozent weniger Emissionen an. Eine genaue Ermittlung der Betriebskosten kann ebenfalls auf der Homepage der Stadtwerke Brühl (www.stadtwerke-bruehl.de) abgerufen werden.

Erweiterte Öffnungszeiten geplant

Zusätzlich planen die Stadtwerke eine Erweiterung der Serviceangebote der Erdgastankstelle, die sich übrigens auf dem Betriebshof der Stadt Brühl, direkt neben dem Gelände der Stadtwerke in der Engeldorfer Straße befindet. Zum einen wird in diesem Jahr ein zweiter Kompressor installiert, um Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten. So können die Kunden auch dann weiterhin tanken, wenn Wartungsarbeiten an einem der Aggregate notwendig werden. Zum anderen ist geplant, eine Säule außerhalb des augenblicklich nur zu folgenden Tankzeiten: montags bis donnerstags von 7 bis 20 Uhr, freitags von 7 bis 16 Uhr, und samstags 8 bis 13 Uhr, befahrbaren Grundstücks zu errichten, die 24 Stunden am Tag angefahren werden kann. Spätestens dann wird sich die Gastankstelle etabliert haben und zu einer echten Alternative zu den normalen“ Tankstellen werden. Erst recht, wenn die Spritpreise weiter so ins Uferlose steigen.

Im persönlichen Gespräch: Günter Krüger, Museumsleiter und Buchautor

Der Kunstfreund sollte die Werke von Max Ernst schmunzelnd betrachten“


 
Ich bin ein Künstler mit gesellschaftskritischem Anspruch“, schickt Günter Krüger im exklusiven Gespräch mit dem Brühler Bilderbogen voraus. Ich habe das Recht und die Pflicht, Max Ernst da zu verteidigen, wo er meiner Meinung nach falsch verstanden wird und wo Wahrheiten immer noch unter den Teppich gekehrt werden. In der Eröffnungsausstellung des neuen Max Ernst Museums vermisse ich einige wichtige Akzente. Darum darf ich auf mein neues Buch hinweisen. Es heißt Max Ernst macht Spaß – Fakten statt Legenden“ und ist eine nützliche Ergänzung zur Ausstellung im Museum.“

Das Buch ist eine in Form und Aufmachung ansprechende, reich bebilderte Textcollage, ergänzt durch etwa 50 Zitate und Zeugnisse von Zeitgenossen. Natürlich kommt auch Max Ernst selbst zu Wort, der nach Ansicht von Günter Krüger viel bescheidener war, wenn es um die Bewertung seiner Arbeiten ging. Der Autor erläutert die vielfältigen Techniken und Verfahrensweisen, die Max Ernst beim Bildermachen eingesetzt hat. Der Leser erhält auch eine Fülle von Informationen über die avantgardistischen Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts, über die Motivationen der Künstler vor dem gesellschaftspolitischen Hintergrund.

Ohne Kenntnis des revolutionär gestimmten Zeitgeistes sind künstlerische Bewegungen wie DADA und Surrealismus nicht zu verstehen. Max Ernst darf daher nicht aus dem Sinnzusammenhang seiner Zeitgenossenschaft herausgerissen werden“, sagt Günter Krüger. Max Ernst hat selbst berichtet, dass er und seine Freunde damals den totalen Umsturz anstrebten. Meine Textcollage fügt wieder zusammen, was zusammengehört.“

Günter Krüger stellt die These auf, dass die DADAisten nicht zuletzt philosophische Spaßvögel und ideenreiche Satiriker waren, die den deutschen Spießer auf die Schippe nehmen wollten. Auch Max Ernst, der das geflügelte Wort Witz, Ironie und tiefere Bedeutung“ liebte, erfand für seine hintersinnig-humorvollen Bilder und Skulpturen witzige und ironische Titel. Spaßig sind auch die bronzenen Zwei Gehilfen“, die vor das Brühler Rathaus spucken.

Nicht stirnrunzelnd, sondern schmunzelnd sollte der Kunstfreund die Max Ernst-Werke betrachten“, meint Günter Krüger. Tatsache ist, dass der DADAmax zu den nicht gerade häufigen Spaßmachern und Humoristen der deutschen Kunstgeschichte zählt. Merkwürdig genug, dass dies bisher kaum aufgefallen ist!“

Ich bin kein Experte, aber ein Kenner“

Günter Krüger hat sich in Brühl in den rund dreißig Jahren, die er hier bereits wohnt, schon öfter den Ruf erworben, Sachen zu erkennen, die sonst kaum aufgefallen sind. Nicht selten ist er dabei angeeckt und auf Konfrontationskurs mit den Institutionen gegangen. Doch seine Verdienste für die Schlossstadt sind unumstritten. Seine Thesen zu Leben und Werk von Max Ernst werden sicherlich auch Widerspruch erfahren, durch die dadurch entstehenden Diskussionen aber einen wichtigen Beitrag leisten. Übrigens hat er sich einst selbst um das Max Ernst-Stipendium beworben. Ich bin kein Max Ernst-Experte“, gibt Krüger zu. Aber als freischaffender Künstler bin ich ein Kenner. Und ich wundere mich darüber, dass bis heute keine Auseinandersetzung mit Max Ernst als politisch-motivierter Künstler stattgefunden hat.“ Günter Krüger fühlt sich Max Ernst auch deshalb sehr verbunden, weil er sich selbst als politisch-denkenden Künstler sieht, der aus seiner sozialistisch geprägten Weltanschauung nie ein Geheimnis gemacht hat. Bis in die siebziger Jahre hinein war er ein gefragter Zeichner, dessen Karrikaturen u.a. im Spiegel veröffentlicht wurden. Er nahm Franz-Josef Strauß aufs Korn oder den damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer. In ganz Nordrhein-Westfalen zog er durch den Wahlkampf und machte mit vielen Jusos Straßentheater. Ihr Stück hieß Hanns an der Macht oder der Freiheitsschleyer“.

Es war eine politisch sehr erregte Zeit, sehr explosiv. Politisch-gesellschaftskritische Künstler hatten Hochkonjunktur. Doch nach der Entführung und Ermordung Schleyers durch die RAF geriet die ganze Szene in Verruf. Ich bekam keine Ausstellungen mehr und stand wohl auf einer Liste verdächtiger Menschen“, erinnert sich Günter Krüger. Mir wurde massiv gedroht. Und ich hatte den Eindruck, dass ich observiert wurde. Mir fiel auf, dass Leute auch bei strömendem Regen vor meinem Haus standen und es beobachteten. Es war wie in einem Kinofilm.“

Verdienste um Altstadtviertel

In Brühl war Günter Krüger schon vorher aufgefallen. Eher zufällig war er Anfang der siebziger Jahren zusammen mit seiner Frau, einer Lehrerin, nach Brühl gezogen. Sie landeten nach verschiedenen Wohnungen in einem alten Haus in der Pastoratstraße. Just in der Zeit, in der die Brühler Stadtväter beschlossen hatten, die nordwestliche Altstadt um die Kempishofstraße großflä-chig zu sanieren und mit Landesfördermitteln etliche alte Häuser mit historischer Bausubstanz abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. Dagegen wehrten sich viele der Anwohner, auch Günter Krüger. Die Bürgerinitiative Rettet Brühl jetzt“ wurde gegründet. Und schaffte es, den Abbruch zu verhindern. Heute stehen die Häuser unter Denkmalschutz.

Doch Ende der siebziger oder Anfang der achtziger Jahre beschloss Günter Krüger, die Prioritäten in seinem Leben zu verschieben. Der politische Aktivist, der die Welt verbessern wollte, der dem Aufruf Willy Brandts – Geht weg von der Straße, geht in die Parteien und verändert sie.“ – gefolgt war, verfolgte keine politischen Interessen mehr, sondern richtete sein Hauptaugenmerk auf die Geschichte. Was ist in der Geschichte schief gelaufen, warum haben wir heute eine Warenwelt statt einer wahren Welt?“ fragte er sich.

Dabei kam ihm zugute, dass er von der Stadt damit beauftragt wurde, für die bevorstehende 700-Jahr-Feier Brühls im Jahr 1985 eine Ausstellung zu organisieren, die das Leben der einfachen Menschen beleuchtete. Lebensbilder aus sieben Jahrhunderten“ hieß die sehr erfolgreiche Ausstellung, die Günter Krüger zwei Jahre lang vorbereitete und die dann im Kreuzgang des Rathauses gezeigt wurde. Zu verdanken hatte er diesen Job dem damaligen Stadtdirektor Dr. Wilhelm Schumacher, mit dem er sich immer wieder fetzte und dann auch wieder arrangierte. Als er dessen Angebot ausschlug, Museumsdirektor zu werden, schien seine Karriere“ als Historiker ein jähes Ende zu nehmen.

Doch schon 1986 war er bei der Gründung der Brühler Museumsgesellschaft präsent. Die Idee eines Museums für Alltagsgeschichte war geboren und wurde von Günter Krüger und einigen Mitstreitern beharrlich weiterverfolgt.

Die Sammlung war bereits sehr umfangreich, es fehlte das passende Gebäude. Es dauerte bis 1995, bis der Traum verwirklicht werden konnte und das Museum auch dank der finanziellen Unterstützung der NRW-Kulturstiftung in einem alten Fachwerkhaus in der Kempishofstraße 15 eine Bleibe fand, das die Stadt Brühl zur Verfügung gestellt hatte. Günter Krüger wurde Leiter des Museums und unter dem Bürgermeister Willi Mengel auch städtischer Denkmalbeauftragter. Kurz darauf entstand in unmittelbarer Nähe zum Museum für Alltagsgeschichte unter Federführung Krügers in der alten Stellmacherei das wunderschöne Brühler Keramikmuseum, über das wir im Bilderbogen in der Vergangenheit ausführlich berichtet haben. In den letzten Jahren hat sich der 1990 wegen seiner herausragenden Verdienste um die landschaftliche Kulturpflege“ mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnete Günter Krüger besonders auf das Schreiben ganz unterschiedlicher Publikationen konzentriert. So vertritt er beispielsweise in seiner 2000 publizierten wissenschaftlichen Arbeit Collage und Kooperation“ vehement die These, der Stararchitekt des Barock, Balthasar Neumann, sei in Wirklichkeit nichts weiter als ein fähiger Bauleiter gewesen.

Günter Krügers Buch macht Spaß

Und nun hat sich Günter Krüger also Max Ernst gewidmet. Sein von Dr. Jutta Becher lektoriertes Buch Max Ernst macht Spaß, Fakten statt Legenden“ kann zum Preis von 36 Euro unter der Telefonnummer 0221/541680 im Kölner Verlag dieterklein.com bestellt werden.

Tobias Gonscherowski

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