Brühler Bilderbogen Februar 2006

Der Kölner Patrick Niemann erhält Max Ernst Stipendium

Im vergangenen Jahr verfehlte er nur knapp eine Platzierung beim Max Ernst Stipendium der Stadt Brühl, doch nun konnte er die JurorInnen um Bürgermeister Michael Kreuzberg restlos überzeugen: Der 29-jährige Kölner Patrick Niemann bekommt das Max Ernst Stipendium 2006 zuerkannt.
 

 
Niemann, der zunächst die Berufsfachschule für Technik und Gestaltung in Köln besuchte und dann einige Jahre Graffiti-Workshops an Schulen und Kindergärten leitete sowie ein Streetart-Magazin herausgab, nahm 2002 sein Kunststudium in Münster auf. Seit dem Wintersemester 2005/2006 ist er an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Albert Oehlen immatrikuliert.
 
Was die Jury an seinem Werk so reizt, fasst sie in der Urteilsbegründung zusammen: Patrick Niemanns Sicht der Wirklichkeit ist direkt, roh, frech, diabolisch. Die Quelle seiner Kunst ist die Subkultur der Graffiti. Alle Bilder sind beängstigend, rüde, düster und enthalten dennoch eine Sehnsucht. Sie haben eine große überzeugende Kraft.”
 

 
Zur Zweitplatzierten erklärten die JurorInnen die aus der Schweiz stammende und in Düsseldorf studierende Lea Lenhart. Nach einigen Jahren der Berufstätigkeit als Lehrerin entschied sich die heute 33-Jährige zu einem Studium der freien Kunst an der Schule für Kunst und Mediendesign in Zürich. Seit 2001 studiert sie Malerei bei Professorin Rissa an der Kunstakademie Düsseldorf. Lea Lenharts auf Fäden aufgereihte Glasperlen fangen das Licht ein. In Schaukästen arbeitet sie zweischichtig, manchmal vor gemaltem Hintergrund und bezieht den Schatten ein. Durch bildnerische Mittel wie Vergrößerung, Ausschnitt und Analyse der Farbnuancen kommt sie zu einer differenzierten Darstellung der Erscheinungsweisen der Natur, ihrer Vermittlungsform und auch der Kunst”.
 

 
Auch der dritte Platz geht in diesem Jahr nach Düsseldorf. Der 24-jährige Kölner David Ostrowski studiert seit 2003 an der renommierten Akademie. Über sein Werk sagt die Jury: David Ostrowski zeichnet riesengroß mit zügiger Pinselschrift eine Gesellschaft, die nicht weiter weiß. Ihre Verzweiflung führt zu Sucht nach Lebensgenuss. In diesen Bildern geht es um die gierige Suche nach Wert und Sinn des Lebens.” Einen ersten Blick auf die Einreichungen konnten Interessierte Ende Januar im Rathaus werfen, wo sämtliche zum Wettbewerb eingereichten Arbeiten gezeigt wurden. Die Verleihung des Max Ernst Stipendiums der Stadt Brühl 2006 findet am Geburtstag von Max Ernst, dem 2. April, 16 Uhr in der Galerie am Schloss, Schlossstraße 25, statt. Zugleich wird Bürgermeister Michael Kreuzberg die Ausstellung des Stipendiaten sowie der Platzierten eröffnen, die bis 21. April täglich in der Zeit von 10 bis 13 Uhr sowie 14 bis 18 Uhr zu sehen sein wird.
 
(Fotos von Brigitte Freericks)
 

 

 

Spieleabend im Brühler Schlosskeller

Am Samstag, 4. März, findet ab 17 Uhr wieder ein Spieleabend für Jugendliche und Erwachsene statt. Die Bücherei veranstaltet diesen Abend zusammen mit dem Hürther Spieleverein igrajem“ in den Räumen des Brühler Schlosskellers, Kölnstraße 74. Eingeladen sind alle Erwachsenen und Jugendlichen, die Freude an Gesellschaftsspielen haben.
 
Es werden sowohl Klassiker (z.B. Die Siedler von Catan“, Bluff“ oder Tabu“), als auch neuere Spiele wie Niagara“ (Spiel des Jahres 2005) oder Verflixxt“ zum Ausprobieren bereitgestellt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Dazustoßen“ zwischen 17 und 0 Uhr ist jederzeit möglich, der Eintritt ist frei.
 

 

Kunstverein zeigt die Ausstellung "Refluxzone"

Die Ausstellung Refluxzone – Malerei – Grafik – Video” wird am 5. März von Günter Wagner, dem Vorsitzenden des Brühler Kunstvereins, eröffnet. Gezeigt werden Arbeiten des 28-jährigen Ludwigsburger Künstlers Wolfgang Neumann im Brühler Kunstverein. Neben Bildern sind auch Zeichnungen und Videoarbeiten zu sehen. Wolfgang Neumann studierte von 1998 bis 2004 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, kann aber bereits auf zahlreiche Ausstellungen und Beteiligungen zurückblicken. Die Ausstellung in der Alten Schlosserei des Marienhospitals ist seine erste Einzelschau im Rheinland.
 

 
Die Gemälde von Wolfgang Neumann sind stark von unserer Zeit und den uns umgebenden Medien geprägt, dennoch zielen sie nicht auf vordergründige Gesellschaftskritik, sondern scheinen eher wie ein Amalgam versammelter traumhafter Fragwürdigkeiten eine Art optischen Verdauungsvorgangs anzuregen.
 
Mit zügigem Pinselstrich und kräftigen bis dissonanten Farbtönen bringt Neumann ein Remix von Kurzschlüssen der Medienwelt auf die Malfläche. Es entstehen subversive, groteske Bildlandschaften voller Eigensinn und Ironie. So kommt es vor, dass ein freundlich grüßender Papst – flankiert von knusprigen Döner-Spießen – auf einem schwebenden Wiener Schnitzel ruht. An die Visionen des Hieronymus Bosch fühlt sich mancher Betrachter bei einem anderen surrealen modernen Landschaftsbild erinnert. In Schleuderpreistrauma/Schnäppchensniper/Sourround” erheben sich Gyrosgebirge, die fettigen Big-Mäc-Hügel unter sich lassend, zum düsteren Himmel. Das Untier eines gigantischen Einkaufswagens durchschneidet den Horizont, umkreist von wuscheligen Flugobjekten zwischen Mopp und Marshmallow, auf denen das Konterfei von Marx gespenstisch eingeschrieben erscheint. Seinen persönlichen Reim darauf kann sich der Betrachter vor den Originalen im Brühler Kunstverein machen.
 
Die Ausstellung ist bis zum 1. April in der Alten Schlosserei des Marienhospitals, Clemens-August-Straße 24, zu sehen. Am letzten Tag findet auch die Finissage statt, bei der Wolfgang Neumann auch anwesend sein wird.
 

 

 

"Das Rathaus ist zum Raten da"

Neulich statteten die Kinder des Kindergarten Eckdorfer Mühle dem Bürgermeister einen Besuch ab. Dabei löcherten sie ihn mit vielen Fragen. Vor allem zwei Dinge interessierte die Kleinen sehr. Zum einen, was der rote Koffer enthalten mag und zum anderen schien die Schatztruhe in der Ecke schon sehr alt zu sein.
 
Bürgermeister Michael Kreuzberg ließ die Kinder nicht lange zappeln. Er holte die Bürgermeisterkette aus dem roten Koffer hervor und unter lauten Ahhhs“ und Ohhs“ wurde diese begutachtet. Die Truhe von 1717 beinhaltete leider keinen Schatz, sondern diverse Sachen ruhten darin. Nachdem alle Fragen geklärt waren, bedankten sich die Kleinen artig und überreichten dem Bürgermeister ein Geschenk und einen Wunschzettel, was sie sich alles für ihre Stadt wünschen.
 

 

"Bündnis für Familien" in Brühl - Großes Interesse am Informationsabend

Kürzlich lud die Stadt Brühl im Rahmen des Bündnis für Familien“ interessierte Brühler Unternehmen zu einer Informationsveranstaltung in das Brauhaus am Schloss ein.
 
Das Ziel der Veranstaltung, die von Barbara Locher-Otto von der BLO Unternehmensentwicklung und Oliver Mülhens vom Bürgermeisterbüro der Stadt Brühl ausgerichtet wurde, galt dem übergreifenden Thema Beruf und Familie“.
 
Hierbei wurde besonders auf eine kontinuierliche Verbesserung einer familienbewussten Personalpolitik innerhalb von Unternehmen eingegangen und gleichzeitig aufgezeigt, welche Vorteile sich dadurch für den Unternehmer innerhalb seiner Firma ergeben können.
 
Das von der Unternehmensentwicklung BLO angebotene Audit Beruf und Familie“ beinhaltet eine Analyse des Unternehmens und nachfolgend eine Grundzertifizierung.
 
Als Management-Instrument ergänzt das Audit zukunftsorientierte Unternehmensstrategien, identifiziert Stärken und Schwächen der Unternehmenspolitik hinsichtlich Familie“, bietet eine Ist-Analyse, gibt Impulse für neue Handlungsstrategien und optimiert Personalmarketing durch Zertifizierung. Möglichkeiten für eine finanzielle Unterstützung des angebotenen Audits bietet das Land NRW, der europäische Sozialfond und eine Initiative der Hertie-Stiftung. Weitere Infos zu diesem Thema gibt es unter www.b-l-o.de oder www.bruehl.de.