Brühler Bilderbogen Oktober 2006

Brühler Fragebogen ... mit Almut Zimmermann

(tg) Almut Zimmermann wurde in Butjadingen an der Nordseeküste geboren. Anschließend lebte sie in Oldenburg, wo sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau Bilanzbuchhalter abschloss und später auch eine Zusatzqualifikation als Betriebswirtin IHK erwarb. Seit 1985 wohnt und arbeitet sie im Rheinland. Zuletzt war sie bis zum Sommer diesen Jahres für die "Tank und Rast" tätig und für die betriebswirtschaftlichen Belange der Pächter zuständig. Nach Abschluss einer zweijährigen Projektarbeit für das Unternehmen machte sie sich selbständig. Almut Zimmermann eröffnete in Brühl ein Büro (A-Z Consulting) und arbeitet jetzt als Unternehmensberaterin.
 

Als ihr Vater vor drei Jahren im Alter von 83 Jahren damit begann, seine Memoiren zu schreiben und sie seine Arbeit redigierte, wurde auch ihr eigenes Interesse fürs Schreiben wieder geweckt. Almut Zimmermann begann ein Studium an der "Cornelia von Goethe Akademie", das sie im März des vergangenen Jahres mit dem "Schriftsteller-Diplom" abschloss. Im Rahmen des Studiums schrieb sie eine Reihe von Gedichten, Kurzgeschichten, Essays, und Autobiografisches, die jetzt in dem gerade erschienenen Buch "Begegnungen" veröffentlicht wurden. Übrigens stammen auch die Illustrationen des Buches von Almut Zimmermann.
 
Statt ihres eigenen Namens wählte Almut Zimmermann das Pseudonym "Jo Hansen". "Ich finde zwar auch meinen Namen schön, wollte aber für das Buch einen neutralen Namen", erzählt die Autorin, die in ihrer Freizeit leidenschaftlich gerne liest, vor allem Biografien oder Tatsachenromane.
 
Nachdem ihr Vater im vergangenen Jahr verstarb und sich auch die beruflichen Veränderungen abzeichneten, hat Almut Zimmermann "mit der Feder in der Hand wieder zu mir selbst gefunden". Besonders stolz ist sie auch darauf, dass zwei ihrer Gedichte ("Nun duftest Du, Rose" und "Sommernacht") ausgewählt wurden und in dem "Jahrbuch für das neue Gedicht" in der "Frankfurter Bibliothek" publiziert wurden. Für die Zukunft schwebt ihr eine Arbeit über Anna Schmitz vor, jene bedauernswerte Frau, die 1604 in Brühl als vermeintliche Hexe verbrannt wurde. Bis dahin bleibt es erst einmal bei ihrem Werk: Jo Hansen, "Begegnungen", erschienen im Cornelia Goethe Literaturverlag.
 


Ich lebe in Brühl seit ....
 
1991. Zuerst habe ich in der Richard-Bertram-Straße gelebt. Seit 2002 wohne ich im Neubaugebiet auf dem Gelände der Zuckerfabrik.

Am besten gefällt mir an Brühl, ....
 
das Beschauliche, das Schöne, die Umgebung, dass man gleich überall ist: in der Eifel, im Bergischen Land, in Köln und Bonn.

In Brühl vermisse ich, ....
 
die schöne gemütliche Innenstadt, die es einmal gab. Ich hoffe, das bessert sich wieder in der Zukunft.

Mein Lieblingsplatz in Brühl ist ....
 
im Sommer der Rathaus-Innenhof bei einer schönen Kulturveranstaltung des brühlermarkt zusammen mit lieben Freunden.

Wenn ich in Brühl ausgehe, zieht es mich ins ....
 
ins Bermuda-Dreieck, vor allem als ich noch Junggesellin war.

Am Brühler Vereinsleben beteilige ich mich aktiv ....
 
leider aus Zeitgründen gar nicht. Ich bin aber Mitglied im Studio 53.

Von der Kommunalpolitik erwarte ich, ....
 
dass sie die Kultur mehr unterstützt. Außerdem bin ich dagegen, dass die Musikschule privatisiert wird. Es ist für mich ganz wichtig, dass Kinder von klein auf an die Musik und die Kunst herangeführt werden.

Meine Einstellung zur Kirche ist ....
 
ich bin christlich erzogen worden und aufgewachsen und versuche, meinen Glauben weiter zu geben. Zur Institution Kirche habe ich aber ein gespaltenes Verhältnis.

An den tollen Tagen findet man mich ....
 
jetzt eher zurückgezogen. Ich schaue dem Geschehen gerne zu und bin auch beim Zug dabei. Früher habe ich auch selbst mitgemischt.

Leuten, die Brühl nicht kennen, beschreibe ich die Stadt als ....
 
angenehme, schöne Wohnstadt. Man kann hier alles bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen.

Am besten abschalten kann ich bei ....
 
in meiner Dichterbank in meinem Garten. Da kann ich entspannen, lesen und meine Gedanken laufen lassen.

Das letzte Mal so richtig geärgert habe ich mich darüber, ....
 
dass das Auto von meinem Lebensgefährten in der Nachbarschaft aufgebrochen und angekokelt wurde.

Mein letzter Kinofilm war ....
 
"Fluch der Karibik, Teil 2", auch wegen Johnny Depp.

Mein letztes Buch war ....
 
"Katjas Mutter" von Inge und Walter Jens über die Mutter von Katja Mann. Die Familie Mann fasziniert mich sehr.

Die Ergebnisse des 1. FC Köln interessieren mich ....
 
eigentlich nicht so sehr. Aber ich freue mich für die FC-Fans, wenn sie gewonnen und teile das Leid, wenn sie verloren haben.

 

Umfrage: Die MWSt. steht vor der Tür. Planen Sie deshalb noch größere Anschaffungen?

Das Jahr 2007 wird mit der umstrittenen Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozent beginnen. So hat es die große Koalition aus CDU/CSU und SPD in Berlin beschlossen. Da haben auch alle Proteste der Opposition und der Wirtschaftsverbände nichts daran ändern können. Das kann sich auf den Einzelhandel negativ auswirken, kurzfristig in diesem Jahr aber noch einmal ein Umsatzplus bringen. Die Werbekampagnen vieler Hersteller und Handelsketten sind bereits angelaufen und locken mit attraktiven Angeboten. Wir haben uns dafür interessiert, wie sich die Bürger unserer Stadt auf die Situation einstellen. Wird in den kommenden Wochen noch einmal kräftig zugeschlagen und die ein oder andere Anschaffung vorgezogen? Wir haben uns in der Innenstadt umgehört.



 
Franziska Grafe und Ulli Wehrhahn:
 
Gerade heute haben wir noch darüber gesprochen. Wir wollen uns eine Fertiggarage für unsere Fahrräder und die Gartenmöbel kaufen, die rund 3.500 Euro kostet. Da macht das dann immerhin 100 Euro aus. Aber viele Händler haben ja bereits jetzt damit angefangen, die Preise zu erhöhen. Außerdem wollen wir an unserem Haus auch noch einige Kleinigkeiten verändern. Eigentlich war das erst fürs nächste Jahr geplant.



 
Ursula von Bismarck:
 
Nein, aber auch für das nächste Jahr ist nichts geplant. Wir verfahren nach der Devise: Was kaputt geht, wird ersetzt. Und wenn einmal das Dach wegfliegen sollte, haben wir noch unseren Bausparvertrag. Wir haben in den letzten zehn Jahren alle wichtigen Reparaturen vorgenommen.



 
Ulla und Bernd Kießwetter:
 
Wir haben uns schon vor ein paar Monaten ein Auto angeschafft. Das Angebot war sehr gut, es gab einen ordentlichen Rabatt. Weitere größere Anschaffungen sind aber erst einmal nicht mehr geplant.



 
Guntram Gäntgen:
 
Ja, vielleicht kaufe ich noch einen Wohnzimmertisch. Da sind bereits zwei in meiner engeren Wahl, die um die 300 Euro kosten. Das liegt aber nicht an der Mehrwertsteuererhöhung. Ich war 15 Jahre lang im Einzelhandel tätig und kenne die Tricks. Die Preise wurden doch schon längst erhöht. Man kann aber immer noch Schnäppchen machen, wenn man sich mehrere Angebote einholt und die Preise bei den Händlern vergleicht.



 
Uschi und Helmut Malz mit Tochter Laura-Sidney:
 
Wir versuchen, noch ein paar Möbel zu kaufen. Wir brauchen noch einen Schlafzimmerschrank und eine Wohnzimmerkombination. Wir wollten auch noch ein Auto kaufen, da lässt sich ja einiges sparen. Bei Ford bekommt man die 16 Prozent Mehrwertsteuer geschenkt. Andere Händler ziehen nach und bieten eine 0-Prozent-Finanzierung an. Eventuell rentiert sich das, wir rechnen das noch durch.



 
Helfried und Cindy Kottsipr mit den Kindern Dominik und Milessa:
 
Dieses Jahr ist nichts mehr drin. Wir haben schon geguckt, aber es haut nicht hin. Ich bin davon überzeugt, dass der Aufschwung dadurch gebremst wird. Ich halte nicht viel von der Erhöhung. Dann sind Jobs in Gefahr, wenn die Leute nichts mehr kaufen. Ich komme aus der Kiesbranche, in der die Stimmung schon jetzt schlecht ist. Aber was wird erst im nächsten Jahr kommen?



 
Hans und Sonja Cyrus:
 
Nein, wir haben alles. Wovon sollen wir noch etwas anschaffen? Unsere Kasse ist leer. Das System läuft falsch, der Frust über die Regierung ist groß. Es werden unnötige Gelder investiert. Deutschland muss sich überall einmischen. Eigentlich müsste man im eigenen Land investieren, in die Bildung. Es ist schon soweit gekommen, dass z.B. in Wesseling die Schulen und die Kinder Geld sammeln müssen, weil 20.000 Euro fehlen. Das ist nicht in Ordnung.



 
Regina und Jürgen Reher:
 
Wir haben uns schon etwas angeschafft. Aber die Preise wurden teilweise schon vorher angehoben. Wir wissen noch nicht, wie teuer es im nächsten Jahr wird. Aber sicher ist, dass größer Anschaffungen Geld kosten. Es gibt ja jetzt schon viele Aktionen. Möbelhändler bieten 20 Prozent Rabatt an.



 
Liane und Richard Vilz:
 
Wir haben ein Haus gebaut und sind froh, dass wir es jetzt gemacht haben. Die nächsten Anschaffungen verteilen sich auf die nächste Zeit. Ansonsten haben wir alles. Unser Auto hält hoffentlich noch zehn Jahre. Die Erhö- hung der Mehrwertsteuer wird sich wird sich wirtschaftshemmend auswirken. Im Dezember wird es aber sicher noch einige Panikkäufe geben.


Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski (Text) und Bernhard Münch (Text).

 

Editorial Oktober

Liebe Leser,
 
wenn am letzten Wochenende im Oktober wieder die Sommerzeit endet und die Uhren um eine Stunde zurückgestellt werden, müssen wir uns wieder an die immer kürzer werdenden Tage gewöhnen. Es wird früher dunkel, es wird kälter, es wird feuchter, der November naht und mit ihm die Zeit der Nachdenklichkeit. Wir halten dann inne und gedenken an den Feiertagen der Verstorbenen. Die Gräber werden gepflegt, Blumen hingelegt, Kerzen angesteckt und Lämpchen gesetzt. Vielen Menschen fehlt jedoch eine konkrete Grabstätte, an der sie trauern können, da der Verstorbene oder seine Angehörigen eine Bestattung auf einem anonymen Grabfeld gewählt haben.
 
Wir haben uns in großer Runde über diese Problematik und viele andere Fragen rund um das sensible Thema "Sterben und Tod" unterhalten mit Menschen, die in ihrer Arbeit täglich damit konfrontiert werden: mit dem Pfarrer Thomas Iking, mit der Hospiz-Koordinatorin Beate Geske und mit dem Friedhofsverwalter Michael Kurth und seinem Vorgesetzten Christoph Reuter.
 
Das Kulturprogramm der kommenden Wochen verlagert sich mit dem Ende der Open-Air-Saison wieder in die großen und kleinen Veranstaltungssäle in Brühl. Vom 19. bis 29. Oktober finden die "11. Internationalen FigurenTheaterTage" statt
 
mit vielen bekannten Puppenspielern. Fehlen wird bei diesem Festival dagegen die erst kürzlich bei dem Rhein-Erft-Theaterfestival mit dem 1. Preis ausgezeichnete Brühler Puppenspielerin Sonja Lenneke. Warum das so ist, weiß niemand so genau.
 
Am 4. und 5. November gibt es im Max Ernst Gymnasium eine große Kunstausstellung, die der Wesselinger Johannes Kirwald für einen guten Zweck organisiert hat. Für welches Projekt er die Einnahmen spenden wird, verriet er uns zusammen mit Pater Stephan Ottenbreit in unserer Rubrik "Fünf Fragen an".
 
Außerdem kommen im Brühler Bilderbogen weiterhin regelmäßig die Stars des 1. FC Köln zu Wort. Exklusiv im Internet unter www.bilderbogen.net. Freuen Sie sich auf aktuelle Interviews oder lesen Sie noch einmal nach, wie Patrick Helmes, Adel Chihi, Thomas Broich oder Denis Epstein den bisherigen Saisonverlauf einschätzen.
 
Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit mit dem Bilderbogen.
 
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
Telefon: 0 22 32 / 15 22 22
Fax: 0 22 32 / 15 22 21
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Die diesjährige WEPAG-Modenschau "Trendsetter 2006/07",ausgerichtet von KPI · Event & Show, war ein großer Erfolg.
 
Im Tanzsportzentrum wurde die Herbst und Winter-Kollektion des führenden Brühler Einzelhandels präsentiert.