Brühler Bilderbogen September 2006

2. Kölner Musiknacht

Unter dem Motto "Ihre Ohren werden Augen machen" findet die 2. Kölner Mu-siknacht mit rund 100 Konzerten von über 300 Künstlern der freien Musikszene am 14. Oktober zwischen 20 und 24 Uhr an 26 Spielstätten statt, die - mit Ausnahme vom Ehrenfelder Loft und dem Mülheimer Kulturbunker - alle im innerstädtischen Bereich liegen und daher bequem zu Fuß oder mit der KVB (das Ticket berechtigt zugleich zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Verbund Rhein-Sieg) zu erreichen sind. Interessenten beginnen den Abend an einem Ort, für den sie ein Starterticket (15 Euro) erwerben, das dann auch für alle anderen Konzerte gültig ist.
 
Jedes einzelne Konzert dauert rund 45 Minuten, so dass genügend Zeit bleibt, von einem Ort zum anderen zu gelangen. Den Abschluss findet die Musiknacht im Alten Pfandhaus mit einer gemeinsamen Party, einer Jam Session mit freier Beteiligung und viel Gelegenheit zum Plausch mit Besuchern und Künstlern. Weitere Informationen unter: www.musiknacht.de.
 

 

 

Großzügige Spende

In der vergangenen Woche bekam der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Brühl hohen Besuch. Wolfgang Eckert, Bezirksdirektor der Kreissparkasse Köln, überreichte dem stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins, Hans-Dieter Zimmermann, einen Scheck über 1.000 Euro. Der Förderverein unterstützt finanziell und ideell die wichtige Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Brühl.
 
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Nachwuchsarbeit bei der Jugendfeuerwehr, die sich ganz besonders über diese finanzielle Unterstützung der Kreissparkasse Köln freute. Auch der zuständige Dezernent der Brühler Feuerwehr, Andreas Brandt, der selbst Mitglied im Förderverein ist, war ganz begeistert über den Scheck.
 

 

 

Für Sie @ngeklickt: Brühl im Internet

www.zoomkino.de
 
Die Homepage des Brühler Kinos wurde gründlich überarbeitet und sehr verbessert. Das vielfach ausgezeichnete Kinoprogramm wird in den nächsten Wochen um weitere Höhepunkte bereichert. Zum einen laufen bereits in der aktuellen Mittwochsreihe in Zusammenarbeit mit der Alzheimer-Selbsthilfegruppe "Aufwind" eine Reihe von Filmen und Kurzfilmen, die sich einfühlsam mit dem sensiblen Thema auseinander setzen. Zum anderen präsentiert ZOOM ab dem 26. September das ungewöhnliche Filmpaket "Czech on Tour", in dem sich Filme aus unserem Nachbarland befinden, die durchweg in der Originalfassung - mal mit deutschen, mal mit englischen (!) Untertiteln - gezeigt werden. Und Ende Oktober gibt es das Schulfilmprojekt "Im Kino NRW erleben".
 
Auf der Homepage werden nicht nur alle aktuellen Filme detailliert mit Stab, Inhalt, Poster und Hintergrundinformationen vorgestellt, auch über die Besonderheiten und Serviceleistungen des bald zehn Jahre alten Kinos wird informiert. Es besteht die Möglichkeit, einen Newsletter zu abonnieren. Das komplette Kino mit seinen 65 Plätzen kann gemietet werden, sei es von Schulklassen, sei es von Privatpersonen. Lesenswert ist der ausführliche Rückblick auf bald 100 Jahre Brühler Kinogeschichte, interessant sind die Links zu Kinoseiten oder Filmdatenbanken.
 
www.schwaadlappen.com
 
Sie nennen sich der "Verein, der etwas anders ist als andere". Was an dem Verein allerdings anders ist, wird auf der übersichtlichen Homepage nicht erläutert. Auch nach Lektüre der "Vereinsgeschichte" wird man nicht schlauer. Jedenfalls konnten die Jecken in einem anderen Verein nicht mehr Mitglied werden. Deshalb gründeten sie kurzerhand einen eigenen Verein, den sie "Karnevalsinteressengemeinschaft de Schwaadlappen" nannten.
 
Dem Verein gehören 24 Mitglieder an, die alle namentlich unter "Mitglieder" aufgelistet sind. Es gibt eine schöne Galerie mit vielen Bildern. Und was erfahren wir noch auf der Seite? Dass der Verein ein witziges Logo konzipiert hat, das dem WM-2006-Logo bewusst ähnelt und es auf die Schippe nimmt. Dass das Gästebuch deaktiviert ist und dass unter Links die KaJuJa Pingsdorf, die Treuen Husaren, die Stadt Brühl und die private Seite des Webmasters auftauchen.
 

 

 

"Max Ernst - Leben und Zeit" - Serie von Dr. Jürgen Pech

Einen Monat nach dem Abitur immatrikuliert sich Max Ernst am 20. April 1910 an der nahen Universität in Bonn, um Philologie zu studieren. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges belegt er neben Germanistik, Romanistik, Philosophie, Psychologie und Psychiatrie auch Veranstaltungen in Kunstgeschichte, die schon bald gegenüber dem philologischen Studium dominieren. Während dieser Zeit veröffentlicht er seine kritische und ironische Einstellung gegenüber Ruhm und Verehrung, die bereits in den Karikaturen der Abiturzeitung zum Ausdruck gekommen ist, vor einem größeren Publikum.
 
Seit 1906 erscheint neben der großen Bonner Tageszeitung "General-Anzeiger" die Wochenzeitung "Volksmund", deren gesellschaftliche Haltung mit dem Untertitel "Unser Wahlspruch: Gleiches Recht für Alle!" erläutert wird. Schon Ende des Jahres erhöht sich die Erscheinungsweise mit Ausgaben am Samstag und am Mittwoch. Während der "General-Anzeiger" mit 34.000 Exemplaren die große Zeitung der wohlsituierten und kaisertreuen Universitätsstadt bleibt, erreicht der"Volksmund", der in der Nordstadt von Bonn in der Breite Straße gedruckt wird, immerhin eine Gesamtauflage von 5.000 Exemplaren. Nach dem Tod von Josef Kroth, dem Gründer und bisherigen Leiter der Bonner Zeitung "Volksmund", kündigt die Redaktion ab Anfang Oktober 1912 neue Mitarbeiter und kritische Betrachtungen an, um "seine Leser über die bedeutenderen Erscheinungen auf künstlerischem und wissenschaftlichem Gebiet in fachmännischer Weise zu unterrichten."
 
Max Ernst, der zu diesen neuen Mitarbeitern gehört, bezieht in seinen ersten drei Beiträgen gegen den Kritiker des "General-Anzeigers" Position und gibt schließlich in seinem Artikel vom November 1912 mit Vehemenz und Ironie folgende Anregung: "Wenn man den Ausdruck ,eigener Weg' in einer Kritik liest, so ist dies so zu verstehen: jungen Künstlern wird der Weg mühsam und schwer gemacht durch die Schimpfereien, die Gehässigkeiten des nichtverstehenden Publikums. (Das schlimmste Publikum sind immer die Kritiker). Ist der Künstler alt geworden und hat er das Publikum durch seine Ehrlichkeit und Konsequenz von dem Wert seiner Kunst überzeugt (es besiegt), so konstatiert es vergnügt, daß der Künstler seinen eigenen Weg ging. (Bekanntlich feiert man in diesem Jahr die Geburtstage so vieler fünfzigjähriger Dichter, ich mache den Vorschlag, in Zukunft die Geburtstage der 25jährigen Künstler zu feiern)."
 
Anspielungsreich verknüpft Max Ernst den fünfzigsten Geburtstag von Gerhart Hauptmann, der kurz zuvor gefeiert worden war, mit seiner Bloßstellung oberflächlicher Kunstrezeption. Auch die naturalistischen und spätimpressionistischen Bonner Künstler bleiben nicht verschont. Ebenfalls im November 1912 werden die folgenden Sätze veröffentlicht: "Im Obernier-Museum gibts jetzt eine Ausstellung Bonner ,Künstler'. Es ist kein einziges Kunstwerk da. Wenigstens keine einzige Sache, welche die Kunst um ein Haar weiterbringen könnte. Ist ja auch nicht nötig. Aber überflüssig ist es schon, daß solche Herdenkünstler jedesmal, wenn eine junge Richtung alt geworden ist (das ist sie immer, wenn ein Jüngeres des Jungen Feind geworden ist), daß solche Herdenkünstler das, was andere in ehrlichem Kampf durchgesetzt haben, aus Bequemlichkeit übernehmen oder es systematisch (manchmal geschäftsmäßig) ausbeuten. Sie sind die schlimmsten Feinde der Kunst. Sie sind gemeingefährlich vom Standpunkt des Fortschritts aus."
 
Dr. Jürgen Pech
 

 

 

1. FSV Brühl 2001 im Porträt

Kampf gegen die Vorurteile

(tg) Fußballeuphorie in ganz Deutschland. Die Nationalmannschaft spielte eine tolle WM und wurde gefeierter Dritter. Noch besser sind die deutschen Damen, die als amtierender Weltmeister in der laufenden WM-Qualifikation von einem Kantersieg zum nächsten eilen. Frauenfußball wird immer populärer. Auch in Brühl, wo der 1. Frauensportverein Brühl 2001 e.V. in seiner noch jungen Vereinshistorie schon auf viele Erfolge zurückblicken kann. Doch die vielen guten Platzierungen der verschiedenen Teams sind der Vereinsführung gar nicht einmal so wichtig. Sie legen großen Wert darauf, dass bei den Mädels der Spaß im Vordergrund steht.
 
"Wir wollen den Nachwuchs fördern und den Mädchen, die Gelegenheit geben, Fußball zu spielen", erzählt uns die Geschäftsführerin Monika Altendorf, deren zehn Jahre alte Tochter Johanna mit großer Begeisterung dem runden Leder nachjagt. Sie selbst hatte mit Fußball nie etwas am Hut. Sie schickte ihre Tochter zum Reiten und auch zum Fußball. Doch Johanna interessierte sich nicht für die Pferde, sie wollte lieber kicken. Die Mutter ließ sie gewähren.
 
"Leider sehen das viele Eltern anders. Sie sträuben sich dagegen, dass ihre Töchter Fußball spielen, obwohl viele Mädchen das gerne würden. Die Eltern melden sie lieber in anderen Sportvereinen an", meint Monika Altendorf. "Wir müssen gegen Vorurteile ankämpfen. Deshalb organisieren wir verschiedenen Veranstaltungen, damit die Eltern sich alles einmal anschauen können."
 
So lud der 1. FSV Brühl kürzlich mit Sonja Fuß und Viola Odebrecht zwei bekannte Nationalspielerinnen ein, die auf dem Fußballplatz in Brühl-Vochem, wo der Verein sein Domizil aufgeschlagen hat, ein Schautraining abhielten. Die Aktion war gut besucht und kam hervorragend an. Ein anderes Mal stiftete der Verein der Mädchenfußball AG am St. Ursula Gymnasium einen Trikotsatz. "Wir gehen bewusst an die weiterführenden Schulen und die Grundschulen, um noch mehr Mitglieder zu bekommen", berichtet der Vorsitzende Manfred Kirgis. Momentan hat der FSV leider nicht genügend Spielerinnen, um eine B-Jugend-Mannschaft am Liga-Spielbetrieb teilnehmen zu lassen, weil viele Jugendliche zu den Frauen gewechselt sind.
 
Derzeit schickt der vor fünf Jahren gegründete Verein, der 77 aktive Mitglieder zählt, drei Teams ins Rennen um Tore und Punkte. Die Frauenmannschaft spielt in der Mittelrhein-Kreisliga, die Jugendmannschaften U15 und U13 in verschiedenen Klassen des Fußballverbandes Mittelrhein. Der Verein bietet ein regelmäßiges Training an, die Kleinen trainieren einmal pro Woche (mittwochs), die anderen Altersklassen zweimal (montags und mittwochs). "Die Mädels müssen anders geführt werden als die Jungen. Man muss mehr auf sie eingehen, weil sie öfter Zicken machen", erklärt Monika Altendorf. "Sie dürften theoretisch auch bei den Jungen mitspielen, aber da geht es härter zur Sache, und dann verlieren sie den Spaß. Aber wir haben ja keine Jungs." Und das ist gut so. Weitere Informationen über den 1. FSV Brühl gibt es unter www.frauensportverein-bruehl.de im Internet.