Brühler Bilderbogen Mai 2005

Videoprojekt für die Stadt Brühl


45 Schülerinnen und Schüler (im Alter von 19 bis 24 Jahren) des Adolf-Kolping Berufskollegs aus Kerpen haben im Rahmen einer Projektarbeit acht Videospots über Brühl produziert. Dabei wurde die Schlossstadt u.a. als  Kultur- & Erlebnisstadt, Bildungsstadt, Wirtschaftsstandort, lebendige Einkaufsstadt und familienfreundliche Stadt gezeigt. Die Filme waren bereits im ZOOM-Kino zu sehen.


Für die Stadt Brühl sind diese Videospots ein erster Startpunkt, um das Medium Film im Rahmen des Stadtmarketings einzusetzen. Sie sollen zukünftig bei Messen, Ausstellungen oder auf den Internetseiten der Stadt Brühl gezeigt werden.

Verleihung des Agenda-Preises 2004

Unter dem Motto Nachhaltigkeit produzieren und Nachhaltigkeit kommunizieren“ wurde der Agenda-Preis 2004 der Stadt Brühl im Kapitelsaal des Rathauses Brühl verliehen. Bei der Feierstunde wurden Brühler Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Organisationen, Kinder und Jugendliche an Brühler Schulen für ihre Beiträge zu einer zukunftsbeständigen und nachhaltigen Entwicklung im Jahr 2004 mit Geldpreisen und Urkunden ausgezeichnet.

Max Ernst Der Einzug der Kunst ins Museum” - Big Brother (Großer Bruder), 1967

Bei den Ausgaben der letzten zwei Jahre wurde eine Zeitreise unternommen, die sowohl die Lebensstationen des Künstlers als auch die Bedeutung seiner Werke beleuchtete. Bis zur Eröffnung des Max Ernst Museums soll nun mit einer weiteren Serie der Einzug der Kunst begleitet werden, wobei bereits Vertrautes, aber auch überraschend Neues vorgestellt wird.


Das erste Werk, das im Museum einen neuen Aufstellungsort fand, war Big Brother”. Der knapp 400 kg schwere Bronzeguss gehört zum Skulpturen-Konvolut, den die Kreissparkasse erwerben konnte. Am Rand der Basis ist die Signatur des Künstlers zu finden sowie die Exemplar-Nummer 1/8”. Durch eine weitere Bezeichnung wird darauf hingewiesen, dass diese Bronze 2002 von der Gießerei Susse Fondeur in Paris hergestellt wurde. Nach dem Transport in die Geburtsstadt des Künstlers stand der Große Bruder” zwei Jahre im Park von Schloss Augustusburg. Hier beim Kuckuckstor und nicht weit vom Geburtshaus entfernt wurde er von den Brühlerinnen und Brühlern, von den Besuchern der Stadt und des Schlosses herzlichst begrüßt und von Kindern spontan besetzt. Nach Abschluss der Bauarbeiten am Benediktusheim konnte er – nun auf dem Plateau des Museums stehend – den Gruß erwidern und die Gäste, die am 12. September 2004 zum Tag des offenen Denkmals” gekommen waren, in seiner Heimat der Kunst willkommen heißen.


Die Fläche vor dem Museum, die scheinbar schwerelos in und über der Umgebung schwebt, weist darauf unmissverständlich hin. Hier wird die Natur, das Leben wie auf einer Schaubühne gespiegelt. Die Kunst von Max Ernst ist kein Abbild, sondern eine Aussage, ein Kommentar. Die philosophischen Anmerkungen des Künstlers sind im romantischen Sinne ironisch distanziert, benötigen ein sehendes und ein verstehendes Auge.


"Big Brother is watching you!"

Der Große Bruder” ist durch den Satz Big Brother is watching you!“ aus dem Roman 1984” von George Orwell bekannt und steht für den totalitären Staat. Er wird von zwei hockenden Figuren flankiert, die mit Seraphine Cherub” und Seraph der Neuling” betitelt sind, also zwei Engel darstellen. Staatsgewalt und kirchliche Macht bilden zusammen – so der Name der Dreiergruppe – das Lehrerkollegium einer Schule für Totschläger”. Alle drei Figuren können nichts sehen. Die Augen des männlichen Engels sind verbunden, der weibliche Engel und der Große Bruder” haben zwar kreisrunde Augenlöcher‚ aber diese sind miteinander verbunden. Ihr Sehen ist ohne Resonanz, der Blick ist weder der Wirklichkeit noch der Phantasie zugewandt und führt ins Leere.


Dieses Lehrerkollegium, das nur ein blindes Sehen vermittelt, sollte kein Vorbild sein, denn hier sind lediglich Repräsentanten einen falsch verstandenen Obrigkeit versam-melt. Das Denkmal, das Max Ernst ihnen setzt, ist ein im Geiste Dadas spöttisches und im surrealistischen Sinne Gegensätze verschmelzendes Anti-Monument.

Dr. Jürgen Pech

Brühler Fragebogen ... mit Axel Gehring


(tg) Axel Gehring wurde 1955 in Bielefeld geboren. Als er sieben Jahre alt war, zog die Familie nach Köln, wo er die Schule besuchte und anschließend eine Schriftsetzerlehre absolvierte. Auf dem 2. Bildungsweg holte er dann sein Abitur nach und wurde Lehrer. Heute unterrichtet er am St. Michael Gymnasium in Bad Münstereifel Englisch und Sozialwissenschaften. Außerdem gibt er Literaturkurse und engagiert sich in der Theater-AG der Schule.


In Brühl, wo er seit zwölf Jahren wohnt, ist Axel Gehring vor allem durch seine Lesungen (z.B. Klüngel, Klaaf und Kappes“) und als einer der Hauptdarsteller des Kleinen Theater Brühl (KTB) bekannt. Auch im neuen Stück Fisch zu viert“, das am 13. Mai um 20 Uhr in der Galerie am Schloss Premiere haben wird, hat er eine Hauptrolle übernommen. Axel Gehring spielt in der Komödie den Diener Rudolf, der endlich sein eigenes Leben führen und auf Weltreise gehen will und das mit Geld, das ihm nicht gehört, ihm aber seiner Meinung nach zusteht.


Mir macht es großen Spaß, mich in die verschiedenen Rollen hineinzuversetzen, jemand anderen darzustellen“, sagt Axel Gehring. Man steht fast neben sich und kann sich beobachten. Dabei übertreibe ich gerne und bin fast eine Rampensau.“ Unter einer Rampensau versteht man eigentlich einen Schauspieler, der sich in den Vordergrund stellt, dicht am Publikum, an der Rampe eben, ist und seinen Kollegen die Szene stiehlt. Ganz so schlimm treibt es Gehring dann aber doch nicht.


Im KTB hat Axel Gehring nicht nur Rollen übernommen, er hat auch Regie geführt und ist im Vorstand des Vereins aktiv. Nach längerer Suche ist es dem KTB inzwischen dank der tatkräftigen Unterstützung der Stadt Brühl gelungen, neue Räumlichkeiten im Obergeschoss des Jugendzentrums zu beziehen. In Zukunft träumt Axel Gehring davon, an der Verwirklichung der Vision eines Jugend-Kulturzentrums in der Kurfürstenstraße auf dem LB-AG-Gelände mitzuwirken. Die Verhandlungen laufen.


Schon im nächsten Jahr steht dagegen bereits das kompakte 2. Theater Festival Rhein-Erft“ an, das Ende April/Anfang Mai in Brühl stattfinden soll. Das wird von der gerade gegründeten Theaterkonferenz Rhein-Erft“ veranstaltet, deren 1. Vorsitzender Axel Gehring ist. Die freien Theater wollen sich gegenseitig unterstützen, sich logistisch helfen und einen gemeinsamen Jahresspielplan abstimmen.“



exklusiv online: Ausstellung Zwölf Schilder“

Die Bundesfinanzakademie in Brühl, Willy-Brandt-Straße 10, zeigt vom 8. Juni bis 1. Juli die Ausstellung Zwölf Schilder“ der Brühler Künstlerin Leyla Turkay. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 19 Uhr im Innenhof und in der Rotunde der Akademie zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am Dienstag, dem7. Juni, um 19.30 Uhr durch den Präsident der Bundesfinanzakademie Dr. Detlef Roland.