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Im persönlichen Gespräch: die Brühler „Krippenbauer”

BMuench Brühler Bilderbogen Dezember 2007 06. Dezember 2007 Zugriffe: 14526

„Abwechslung reinbringen, ohne den Rahmen zu sprengen“

In den Kirchen der Brühler Innenstadtpfarreien laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Viele ehrenamtliche Helfer treffen sich regelmäßig und in immer kürzeren Abständen. Sie diskutieren und planen. Sie steigen Kellertreppen hinunter. Sie schleppen Kartons, schwere Balken oder Dachziegel, und auch eine ganze Reihe von verschiedenen Stoffen sowie größere und kleinere Figuren und allerlei Getier in Puppenform wurde bereits gesichtet. In der Kirche von St. Margareta wurde sogar eine Sichtblende vor dem Hauptportal montiert. Zugang zum Raum dahinter hat nur ein kleiner ausgewählter Personenkreis. Zugang haben nur: die Krippenbauer.

Sie kommen aus allen Gesellschaftsschichten, sie sind zwischen 35 und 90 Jahre alt und sind Akademiker, Handwerker, Kaufmänner, Hausfrauen oder Rentner. Sie alle haben sich im Pfarrbüro St. Margareta in der Pastoratstraße 20 eingefunden, um uns von den Besonderheiten ihrer Tätigkeit und den Herausforderungen beim Bau einer Weihnachtskrippe in ihrer jeweiligen Kirche zu berichten.

Weiterlesen … Im persönlichen Gespräch: die Brühler „Krippenbauer”

Editorial Februar 2006

BMuench Brühler Bilderbogen Februar 2006 21. Februar 2006 Zugriffe: 12333

Liebe Leser,
 
unaufhaltsam steuern wir auf den Höhepunkt der diesjährigen Karnevalssession hin. Wenn an Weiberfastnacht die Jecken das Rathaus stürmen, der Bürgermeister abgeführt wird und das Dreigestirn seine närrischen Gebote verkündet hat, dann beginnen die tollen Tage mit dem bunten Treiben im Straßenkarneval. Und dann kommt am Karnevalssonntag der Närrische Elias”, der Brühler Karnevalszug, der in diesem Jahr ein Zug der Superlative wird. Wir haben uns mit dem Zugleiter Helmut Derichs zum persönlichen Gespräch getroffen und von ihm alles Wissenswerte rund um den Zug erzählt bekommen, der mit über 2.000 Teilnehmern und 63 Gruppen als der bislang größte in die Brühler Karnvalsgeschichte eingehen wird.
 
Wir haben auch einmal einen Blick hinter die Kulissen geworfen und von Jasmin Gorke, der Trainerin der bekannten Showtanzgruppe der KG Zuckerknöllche”, erfahren, wieviel Arbeit und Training hinter den wunderbaren Auftritten der Mädchen (und Jungen) der Gruppe steckt und mit welcher großen Begeisterung und Freude die Kinder und Jugendlichen mitmachen.
 
Auch Michael Weber ist bekennender Karnevalist. Er komponierte und sang das schöne Lied He in Bröhl”, das auf der offiziellen CD Ne schöne Groß vum Dreijesteen” zu finden ist. Doch der selbständige Unternehmer engagiert sich nicht nur im Karneval, sondern auch im Jugendmusikkreis an St. Panthaleon. Wenn er nicht gerade nach altem kölschen Liedgut sucht oder für uns den Fragebogen ausfüllt.
 
Aber nicht, dass Sie jetzt glauben, bei uns drehe sich alles nur rund um den Karneval. Weit gefehlt. Wir stellen Ihnen auch die Werke der diesjährigen Preisträger des Max Ernst Stipendiums vor, die am 2. April, dem Geburtstag des großen Künstlers, feierlich geehrt werden. Wir haben uns auch vorab die Bilder der Brühler Malerin Antje Cibura angeschaut, die schon bald ihre Kunstwerke in der Rathausgalerie zeigt. Und wir haben auch nicht die kommende Ausstellungseröffnung im Brühler Kunstverein oder weitere kulturelle Höhepunkte vergessen.
 
Wie Sie es gewohnt sind, werden Sie von uns umfassend darüber informiert.
 
Lehnen Sie sich also gemütlich zurück und freuen Sie sich auf die nächsten Wochen mit den vielfältigen kulturellen Angeboten. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit dieser Ausgabe.
 
 
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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Fax: 0 22 32 / 15 22 21
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Umfrage Die Noten sind gefallen – Welche Rolle spielen Zeugnisse in Ihrem Leben?

BMuench Brühler Bilderbogen Februar 2006 22. Februar 2006 Zugriffe: 12650

Erst vor ein paar Tagen wurden in allen Brühler Schulen die Halbjahreszeugnisse verteilt. Die Schüler können nun schwarz auf weiß nachlesen, wie ihre Leistungen eingeschätzt wurden. Viele wurden gelobt, einige mussten sich Kritik anhören. Doch es bleibt ja noch ein halbes Jahr Zeit, um eventuelle Schwächen auszugleichen. Wie wichtig dann letztendlich die Schulzeugnisse für den weiteren Lebensweg waren, kann jeder Erwachsene heute nur für sich selbst beantworten. Wir haben uns zu diesem Thema in der Brühler Innenstadt umgehört.



 

 
Andrea Mohn mit Tochter Denise:
 
Zeugnisse spielen eine große Rolle. Bei mir war es meistens eher mittelmäßig als gut. Ich wusste vorher ungefähr, welche Noten ich bekommen würde. Meine Eltern haben aber nicht groß darauf reagiert oder sich aufgeregt. Ich habe einen Hauptschulabschluss gemacht, damit kann ich heute nicht so viel anfangen. Meine Tochter bekommt ihr erstes Zeugnis im Sommer.
 



 

 
Christa Weger:
 
Sie sind wichtig. Ich habe mich immer bemüht, gute Zeugnisse zu bekommen. Das war für mich ein Ansporn. Ich bin gerne in die Schule gegangen, habe gerne gelernt und versucht, das auch meinen drei Kindern zu vermitteln. Ich habe auch mit ihnen gelernt. Bei den Kindern in den ersten Schuljahren gibt es heute ja nur noch eine Beurteilung. Ich finde aber, dass Noten besser sind als ein paar Sätze Beurteilung.



 

 
Dominik Fuß:
 
Mein Halbjahres-Zeugnis war ganz okay. Ich habe einen Schnitt von 2,1. Ich besuche die 10. Klasse der Hauptschule in Merten und bewerbe mich jetzt mit diesem Zeugnis. Ich möchte gerne eine Lehre zum Kfz-Mechaniker machen und habe auch bereits ein Praktikum bei Ford in Köln absolviert.



 

 
Günter Wagner:
 
In meiner Jugend hatte ich vor der Zeugnisvergabe immer eine gewisse Neugier und auch ein bisschen Angst. Man weiß ja nicht genau, welche Note man bekommt. Wenn die Versetzung gefährdet war, war man darauf vorbereitet. Ich bin einmal sitzengeblieben und im Nachhinein war das gar nicht so schlecht. Mein Abiturzeugnis ist dann ganz gut ausgefallen. Es hatte aber keine so große Bedeutung, weil ich studieren konnte, was ich wollte. Meine Eltern haben in der vorpubertären Zeit einen gewissen Druck ausgeübt, danach haben sie es hingenommen.



 

 
Daniela Gierden mit Sohn Clemens:
 
Für mich keine mehr. Die Zeugnisse meiner Kinder sind gut ausgefallen. Bei dem Jungen, der die 7. Klassse besucht, zittern wir immer ein wenig mit, bei meiner Tochter, die in der 6. Klasse ist, weniger. Mein Sohn ist ein Wa-ckelkandidat und ein bisschen ein Saisonarbeiter. Ich selber bin gerne zur Schule gegangen und hatte einige Erfolgserlebnisse. Deshalb gab es daheim keinen Stress.



 

 
Christian Siller mit Tochter Randa:
 
Meine Tochter hat jetzt ihr erstes Zeugnis bekommen. Sie besucht die Melanchton-Grundschule in Brühl-Kierberg und mag am liebsten den Sportunterricht. Als Kind hatte ich selbst nicht so viel Stress wegen der Zeugnisse. Meine Eltern waren schon ein bisschen abgestumpft und gelassener geworden. Meine älteren Schwestern haben mehr Druck abbekommen. Ich habe es ein bisschen laufen lassen. Zeugnisse prägen einen schon und sind auch wichtig. Heute gibt es die ersten Zeugnisse für Kinder erst in der 3. Klasse. Und schon ein Jahr später werden die Kinder dann auf der Grundlage von nur zwei Zeugnissen eingeschätzt, welche Schule sie nach der Grundschule besuchen sollen. Ich finde das sehr wenig.



 

 
Iris Schmitz mit ihren Töchtern Hannah und Paula sowie Christine Kremer:
 
Wir sind da relativ gelassen. Man muss die Kinder über das Jahr beobachten, es wird so erst langsam ab der 7. oder 8. Klasse schwieriger. Ich will da nicht so viel eingreifen. Mit den Zeugnissen bin ich bisher sehr zufrieden, man guckt ja schon darauf. Und wenn die Noten einmal nicht so gut sind, muss eben mehr geübt werden.



 

 
Heidi Becker:
 
Bei mir ist das jetzt über dreißig Jahre her. Das war eher eine lockere Angelegenheit. Die Versetzung war nie gefährdet.



 
Manuel Becker:
 
Keine mehr, weil ich schon mit meiner Lehre zum Schornsteinfeger angefangen habe. Ich werde dann im Bezirk Erftstadt und Liblar arbeiten. Mein letztes Zeugnis war okay, ich war eher der Saisonarbeiter. Ich wusste immer, was für Noten auf mich zukommen. Demnächst muss ich dann allerdings die Berufsschule besuchen.


Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski (Text) und Bernhard Münch (Fotos).

 

Im persönlichen Gespräch: Helmut Derichs, Zugleiter des "närrischen Elias"

BMuench Brühler Bilderbogen Februar 2006 21. Februar 2006 Zugriffe: 13028

Ich freue mich auf den größten Zug in der Geschichte des Brühler Karnevals”

Am 26. Februar, ein Sonntag, muss Helmut Derichs früh aufstehen. Ein spannender Tag mit vollem Programm erwartet ihn. Denn wie schon in den vergangenen 14 Jahren ist er als Zugleiter verantwortlich für einen reibungslosen Ablauf des Brühler Karnevalszugs. Dabei muss er organisatorisch weit mehr beachten, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag. Dem Brühler Bilderbogen gewährte er einen Einblick.
 

 
Wir werden in diesem Jahr den größten Zug in der Geschichte des Brühler Karnevals haben”, freut sich Helmut Derichs. Es haben sich über 2.000 Personen angemeldet, die sich auf 63 Gruppen verteilen.” Zusammen mit seinen Vorstandskollegen des Festausschuss Brühler Karneval hat er in den letzten Wochen akribisch an der Aufstellung und Reihenfolge des närrischen Elias” gearbeitet. So ein Karnevalszug muss nach einem Konzept aufgestellt werden”, berichtet der 55-Jährige.
 
Die Bonnstraße wird am Karnevalssonntag zum großen Tummelplatz. Hier formiert sich der Karnevalszug in einer genau festgelegten Reihenfolge, hier warten die Jecken darauf, dass es losgeht. Schon ab 9.30 Uhr treffen die ersten Wagen, Gruppen und Musikzüge ein. Die Karnevalisten suchen nach dem Platz, der ihnen zugewiesen wurde. Das fällt den meisten auch leicht, denn zur besseren Orientierung haben die Zugplaner den Gruppen vorab im wahrsten Sinne des Wortes Hausnummern zugeteilt und zwar Hausnummern der Bonnstraße als Standort für die Jecken.
 
Helmut Derichs ist da schon ein paar Stunden auf den Beinen. Gegen 8 Uhr muss er im Wagendepot an der Fischenicher Straße sein, in dem 12 Festwagen untergebracht sind. In einer Kolonne fahren sie dann zur Bonnstraße, wo sie ihren Startplatz einnehmen. Wenn die Wagen einmal stehen, kann nicht mehr viel geändert werden, weil der Platz zum Rangieren ganz einfach fehlt.
 
Der Prinzenwagen wird übrigens bereits einen Tag vorher aus dem Depot geholt, um sicher zu sein, dass er auch einsatzbereit ist. Er steht bei der Zugaufstellung nicht in der Bonnstraße, sondern wartet In der Maar” an der Kreuzung zur Bonnstraße auf seinen Einsatz. Das ist eine schöne Sache”, findet Helmut Derichs. Alle Teilnehmer des Zuges ziehen am Prinzenwagen zusammen vorbei und grüßen das Dreigestirn, das selbst alle anderen Wagen auf diese Weise zu Gesicht bekommt.” Der Prinzenwagen reiht sich dann als letztes in den Zug ein.
 
Strenge Sicherheitsauflagen
 
Vorher geht der Zugleiter aber die ganze Aufstellung noch einmal ab. Mit einer 10-seitigen Liste in der Hand checkt er mit seinen Kollegen, ob alle Sicherheitsauflagen erfüllt sind und die Wagen alle Standards erfüllen. Alle im Karnevalszug eingesetzten Wagen wurden vorher vom TÜV abgenommen. Wir überprüfen dann, ob alle die notwendigen Papiere dabei haben und alles seine Richtigkeit hat”, sagt Helmut Derichs. Wer diese Formalitäten nicht erfüllt, darf nicht am Zug teilnehmen.
 
Bis gegen 12 Uhr wird alles kontrolliert. Helmut Derichs hat unzählige Hände geschüttelt und beinahe alle Teilnehmer des Zuges persönlich begrüßt. Abgesehen von den Pferden der Reiterstaffeln, die auf der Wiese bei der Berufsschule auf ihren Einsatz warten und erst kurz vor Beginn in Position gehen. Jetzt heißt es für den Zugleiter rasch nach Hause fahren, sich stärken und umziehen. Eine Stunde später ist der gelernte Bauzeichner dann wieder da. Und um 13.30 Uhr gibt er das Startsignal, steigt in den ersten Wagen und fährt am Kopf des Zuges los.
 
Der Zugweg ist seit Jahren der gleiche. Die Strecke führt über die Uhlstraße, zum Markt vorbei an der Tribüne mit dem FBK-Präsidenten Jürgen Mainzer, dem Bürgermeister und den Ehrengästen, weiter über die Kölnstraße zur Kaiserstraße und dann zurück über die Friedrichstraße, An der Synagoge und Mühlenstraße zum Ausgangspunkt. Am Kreisel am Stern beißt sich dann der Zug meistens in den Schwanz. Während für die ersten Gruppen der Karnevalszug beendet ist, sind die letzten noch gar nicht losmarschiert.
 
Helmut Derichs ist mit seinen Kollegen die ganze Wegstrecke vorher immer wieder abgegangen. Er kennt die Problemzonen aus jahrelanger Erfahrung. Einige Kreisverkehre haben es in sich. An manchen Stellen müssen einige Bäume beschnitten werden, weil ihre Äste zu tief hängen und insbesondere Menschen auf den Festwagen verletzten könnten”, weiß er. Für den Fall der Fälle haben die Brühler Karnevalisten vorgesorgt und Versicherungen abgeschlossen, die Schäden bis zu 4 Millionen Euro abdecken. Doch zum Glück mussten wir die Versicherungen noch nicht belasten.”
 
Nicht versichert sind die oftmals aufgetretenen kleineren und größeren Maleure durch Wurfmaterial. So schön und begehrt die Kamelle, Schokolädchen oder Pralinenschachteln auch sind, sie bringen nicht immer die erhoffte Freude. Zu oft haben leider einige Karnevalisten ihre Wurftechnik oder Zielgenauigkeit überschätzt und dann festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, ein Fenster im Obergeschoss zu treffen. Und wenn dann ein paar Tafeln Schokolade aus großer Höhe auf die Menschen auf der Straße herunterprasseln, kann das schon mal zu Schmerzen führen. Oder schon vorher Schäden verursachen.
 
Ich habe einmal beobachtet, wie ein Mann in der 3. Etage eines Hauses hastig sein Fenster verschließen wollte, um sich vor heranfliegenden Schokoladentafeln in Sicherheit zu bringen. Das hätte er besser nicht gemacht, denn es gab einen Volltreffer. Die Scheibe ging zu Bruch”, erzählt Helmut Derichs staubtrocken. Wir haben jetzt alle Zugteilnehmer strikt angewiesen, dass sie größere Pralinenschachteln nur noch vom Wagen herunter reichen sollen. Außerdem verzichten wir schon seit ein paar Jahren auf Apfelsinen, die auch oft Schuld an leichten Blessuren, beschädigten Brillen oder ähnlichen Vorfällen waren.”
 
Schlechte Zeiten also für die früher oft beneideten Hausbewohner entlang des Zugwegs, die häufig aufgespannte Regenschirme aus ihren Fenster hängen ließen. Selbstverständlich wollten sie damit in erster Linie Gefahren durch herunter fallende Leckereien auf die armen Jecken zu ihren Füßen abwehren und sich keinesfalls selbst am Wurfmaterial erfreuen.
 
Das Wurfmaterial müssen die Karnevalsvereine und Gruppen selbst organisieren und bezahlen. Überhaupt ist die Ausrichtung eines Karnevalszuges auf dem seit Jahren gleichbleibend hohen Niveau ein teurer Spaß. Angefangen bei Festwagen, die häufig alleine an Materialkosten um die 10.000 Euro verschlingen. Dabei ist die Arbeitszeit der ehrenamtlichen Helfer gar nicht eingerechnet. So ist es dann auch zu erklären, dass viele Festwagen bereits einige Jahre auf dem Buckel haben.
 
Obligatorische Erbsensuppe
 
Viele Brühler werden auch nicht wissen, dass etwa zwei Drittel der im Zug aufspielenden Musikgruppen oder Reitergruppen von auswärts kommen und vom FBK unter Vertrag genommen werden und für ihr Musizieren eine Aufwandsentschädigung erhalten. Der Brühler Karnevalszug ist streng genommen ein Minusgeschäft und nicht kostendeckend”, bilanziert Helmut Derichs. Finanziert wird er durch die Einnahmen, die der FBK bei seinen Veranstaltungen erwirtschaftet. Und durch den erfreulicherweise gleichbleibend hohen Zuschuss der Stadt Brühl, die am Etat im Gegensatz zu vielen anderen Städten und Gemeinden des Rhein-Erftkreises keine Kürzungen vorgenommen hat.
 
Gegen 16.30 Uhr erreicht Helmut Derichs wieder den Kreisel am Stern. Sobald er aus dem Auto geklettert ist, erkundigt er sich bei den Einsatzleitern von Polizei, Feuerwehr und Notarzt nach Zwischenfällen. Bisher konnte er dann immer erleichtert vernehmen, dass es abgesehen von ein paar Betrunkenen hier und da nichts Nennenswertes zu berichten gab. Etwa um 18.30 Uhr ist der Zug dann zu Ende. Ich gehe dann kurz ins Rathaus, wo ich in strahlende Gesichter blicke”, sagt Helmut Derichs. Die Leute kommen zu uns und gratulieren uns. Dann gibt’s einen Teller der zu Karneval schon obligatorischen Erbsensuppe. Anschließend gehe ich in die Ewige Lampe, das Vereinslokal meiner KG Seever-köpp . Ich bin dann aber meistens so platt, dass es für mich kein langer Abend mehr wird.”
 
Helmut Derichs macht seinen Job sehr gerne. Das Organisatorische macht mir Spaß, die Arbeit in einem harmonischen Team”, verrät er. Für seinen jahrelangen unermüdlichen Einsatz wurde ihm 2004 der Karnevalsverdienstorden der Stadt Brühl überreicht. Bei den Seeverköpp leistet er seit rund 30 Jahren Vorstandsarbeit, momentan ist er der Geschäftsführer. Für den närrischen Elias wünscht er sich vor allem eines: Liebe Leute, bleibt vernünftig. Und zündet eine Kerze an, damit wir am Karnevalssonntag schönes Wetter haben.” Denn bei strahlendem Sonnenschein ist der Spaß an der Freud bekanntlich am schönsten.
 
Tobias Gonscherowski
 

 

 

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